FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank (4:DBKGn) erwägt laut übereinstimmenden Medienberichten die Aktivitäten in den USA herunterzufahren. Man erwäge im Zuge der Restrukturierung des Investmentbankings deutliche Einschränkungen beim Geschäft mit dem Aktienhandel in den USA, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montagabend unter Bezug auf mit der Sache vertraute Personen. Eine Entscheidung gibt es demnach noch nicht - sie könnte aber noch diese Woche fallen und zusammen mit weiteren Maßnahmen bekannt gegeben werden. Eine Sprecherin der Deutschen Bank lehnte eine Stellungnahme ab.
Das "Handelsblatt" berichtete zudem am Montagabend unter Berufung auf Finanzkreise, Konzernchef Christian Sewing prüfe eine Anpassung der bisherigen Strategie. Die Ergebnisse könnten demnach bereits am Donnerstag verkündet werden, wenn die Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt werden. Einschränkungen soll es laut dem Bericht im Investmentbanking geben, unter anderem in den USA. Demnach dürften Teile des Aktienhandels sowie der Serviceleistungen für Hedgefonds betroffen sein. Außerdem stelle die Bank den Handel mit US-Kommunalanleihen sowie einzelne Teile des Asiengeschäfts auf den Prüfstand. Nach wochenlangen Spekulationen über seinen Vorgänger John Cryan steht seit gut zwei Wochen der einstige Privatkunden-Chef Sewing an der Spitze des größten deutschen Kreditinstituts. Er muss nun vor allem klären, wie der Dax (DAX)-Konzern sein Kapitalmarktgeschäft künftig aufstellen will. Aus der einstigen Goldgrube ist eine Baustelle geworden, mit hohen Kosten und geschrumpften Einnahmen. Der Anspruch, weltweit mitzuspielen, weicht auf. Stattdessen betonte die Bank zuletzt immer wieder, vor allem für ihre Firmenkunden in Europa da zu sein.