WOLFSBURG/WASHINGTON (dpa-AFX) - Der frühere FBI-Chef Louis Freeh hätte als möglicher US-Sonderbeauftragter im kriselnden VW (XETRA:VOW3)-Konzern keinen Rückhalt der Arbeitnehmerseite. "Wir kennen diese Personalie nicht, und sie steht auch nicht auf der Agenda des Aufsichtsratspräsidiums", erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagmorgen aus Kreisen der mächtigen VW-Arbeitnehmervertreter, die keinerlei Bedarf für die angebliche Personalie Freeh sehen. Am frühen Nachmittag kommt in Wolfsburg die Spitze des Aufsichtsrates, das Präsidium, zusammen.
Am Montag hatten Medien berichtet, der VW-Vorstand wolle Freeh mit Billigung des Aufsichtsrates in der Abgas-Affäre in den USA als Experten und Vermittler einsetzen. Der 66-Jährige würde damit auch Aufgaben wahrnehmen, die in das Ressort der neuen VW-Vorstandsfrau Christine Hohmann-Dennhardt fallen. Sie war vom Konkurrenten Daimler (XETRA:DAIGn) zu den Wolfsburgern gewechselt und leitet "Integrität und Recht". Aus den Arbeitnehmerkreisen hieß es zu den Spekulationen über Freeh unmissverständlich: "Wir haben Frau Hohmann-Dennhardt für diese anspruchsvolle Aufgabe. Weiteren Bedarf sehen wir nicht." Am Montag hatte sich ein VW-Konzernsprecher nicht zu den Berichten äußern wollen. "Das sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren.