Investing.com - Die besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen von Micron Technology und Meldungen, wonach der Chiphersteller die Auslieferungen an den chinesischen Telekommunikationsgiganten Huawei wieder aufgenommen habe, haben die Hoffnung bei den Anlegern für eine Nachfragebelebung im Chipsektor geschürt und Chip-Aktien auf einen Höhenflug geschickt.
Micron (NASDAQ:MU) berichtete ein besser als erwartetes Zahlenwerk für das dritte Quartal. Darüber hinaus teilte der Chiphersteller mit, dass man frühe Anzeichen für eine Nachfragebelebung nach seinen Produkten sehe. In der Folge schnellten die Aktien von Micron um mehr als 13 Prozent in die Höhe und setzten sich an die Spitze des Nasdaq 100 Index. Seit Juni ist das Papier um mehr als 13 Prozent gestiegen und knapp 17 Prozent im zweiten Quartal.
"Wir haben erste Anzeichen einer Erholung für die Bit-Nachfrage in den meisten (dynamischen Arbeitsspeicher) Endmärkten gesehen", sagte Sanjay Mehrotra, Chef von Micron, Analysten in einer Telefonkonferenz. "Basierend auf unserer Einschätzung der Verbesserung der Kundenbestände erwarten wir für die Branche in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres ein robustes Wachstum der Bitnachfrage im Vergleich zur schwachen Nachfrage im ersten Halbjahr."
Der rosigere Ausblick beflügelte den Optimismus für Halbleiterwerte an der Wall Street, dass das Schlimmste für Chip-Unternehmen überstanden sein könnte, nachdem die Speicherproduktpreise inmitten der hohen Lagerbestände in den letzten zwei Jahren gefallen sind.
Advanced Micro Devices (NA/SDAQ:AMD), Qualcomm (NASDAQ:QCOM) und Nvidia (NASDAQ:NVDA) stiegen um jeweils 4 Prozent. Der Philadelphia Semiconductor Index kletterte über 3.4 Prozent.
Zudem gebe es Hinweise, dass die US-Sanktionen gegen Huawei nicht so streng seien wie anfänglich befürchtet, sagte Micron. Insofern habe man einen Weg gefunden, um das Verbot zu umgehen und die Lieferungen an Huawei teilweise wieder aufzunehmen.
Auch das half den Chipherstellern auf die Sprünge, insbesondere nach dem auch Qualcomm und Intel (NASDAQ:INTC) mitteilten, die Lieferungen wieder aufgenommen zu haben.
Einige Analysen preschten dann aber vor und warnten, dass längere Bestandsvorlaufzeiten von Micron und das geringere Margenwachstum, das auf dem tiefsten Stand seit 11 Quartal liegt, die Aktie schon bald wieder unter Druck setzen könnte.