WTI Öl, Erdgas Futures und Kupfer besitzen Gemeinsamkeiten. Beispielsweise, dass alle diese Vermögenswerte in den Bereich der Rohstoffe gehören. Wobei das zugegebenermaßen sehr, sehr offensichtlich und oberflächlich ist.
Etwas feiner wird es, wenn wir uns die aktuellen Preise der Rohstoffe ansehen. Sie stehen vergleichsweise hoch und tragen damit zur Inflation bei. Aber auch zu so manchen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Turbulenzen, die wir derzeit erleben.
Ein Analyst mit über 30 Jahren Erfahrung sagt jetzt: Er habe so etwas in seinem Leben noch nicht erlebt. Riskieren wir einen Blick darauf, was das bei Öl, Gas und Kupfer bedeutet. Oder insgesamt bei Rohstoffen. Nicht nur für die Märkte ist das schließlich relevant, sondern auch für uns als Investoren.
Öl, Gas und Kupfer: Noch nie erlebt? Diese Markteinschätzung hat mit Jeff Currie ein hochrangiger Analyst bei Goldman Sachs (NYSE:GS) abgegeben. Currie ist in dem US-amerikanischen Geldhaus der Leiter der Rohstoffabteilung und dürfte deshalb über eine Menge Know-how in diesem Bereich verfügen. Mit seiner Berufserfahrung von über 30 Jahren ist jedenfalls eine gewisse Erfahrungskompetenz gegeben.
Currie spricht davon, dass sich alle Rohstoffe wie Öl, Gas, Kupfer, aber auch Aluminium oder Kohle in einer extremen Marktphase befänden. Die Nachfrage sei hoch, das Angebot wiederum knapp. Diese extreme Knappheit treibe derzeit die Preise sämtlicher Rohstoffe in die Höhe, was zu einer besonderen Marktsituation führe.
Anleger seien entsprechend bereit, für Rohstoffe wie Öl, Gas oder Kupfer ein hohes Premium zu bezahlen. Selbst mit Blick in die Zukunft, was den Handel mit den entsprechenden Futures angeht. Das ist jedenfalls die Ausgangslage, die der Goldman-Analyst hier sieht in einer Position als Spezialist für Rohstoffe.
Ein sehr nachgefragter Markt Rohstoffe wie Öl, Gas und Kupfer sind im Moment sehr nachgefragt, das erkennen wir mit Blick auf die entsprechenden Notierungen. Es geht jedoch nicht primär darum, was die Notierungen machen. Oder wie sich die einzelnen Rohstoffindustrien schlagen. Übrigens sehr gut, wie wir mit Blick auf die jüngste Quartalberichtssaison und erste Mitteilungen von Öl- und Erdgaskonzernen sehen können. Nein, viel mehr geht es um die gesamte Wirtschaftssituation.
Die momentane Knappheit bei Rohstoffen ist schließlich auch eine Belastung. Preise steigen, sowohl für Verbraucher, aber auch für die Unternehmen. Außerdem sind Lieferketten dadurch nicht so stabil, wie sie sein könnten. Die Preise für Öl, Gas und Kupfer neben vielen weiteren Rohstoffen sind daher auch eine potenzielle Belastung und ein Risiko.
Ob man als Investor jetzt noch in die Richtung der Rohstoffunternehmen umschichten sollte, das ist eine andere Frage. Im Endeffekt ist auch dieser Markt sehr zyklisch und auf dem Hoch zu kaufen, kann zwar Renditen ermöglichen. Aber es geht auch mit Risiken einher. Die Preise von Öl, Gas und Kupfer sind schließlich nicht in Stein gemeißelt, sondern schwankungsanfällig. Auch das haben wir in den vergangenen Jahren sehr deutlich gesehen.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022