Frankfurt, 09. Dez (Reuters) - Der Landesbankenverband VÖB will keine Parallelen zwischen der um ihre Zukunft bangenden HSH Nordbank HSH.UL und der abgewickelten WestLB ziehen. Die EU-Auflagen in den beiden Fällen seien nicht vergleichbar, sagte VÖB-Präsident Gunter Dunkel am Mittwoch in Frankfurt. Die HSH bekomme anders als die WestLB zumindest die Chance eingeräumt, einen Käufer zu finden. "Über die Zukunft will ich aber nicht spekulieren", sagte Dunkel, der zugleich Vorstandschef des Rivalen NordLB NDLG.UL ist.
Die EU-Kommission hatte der HSH im Oktober die Pistole auf die Brust gesetzt. Entweder die Bank findet bis 2018 einen neuen Eigner oder sie muss abgewickelt werden. Zudem erlaubte die Brüsseler Behörde dem Geldhaus, milliardenschwere Altlasten auszulagern und weniger Gebühren für staatliche Garantien zu zahlen. Eine Übernahme der gesamten HSH durch die NordLB halten Insider für ausgeschlossen. Falls die HSH aber zerlegt werden sollte, sei möglicherweise das Firmenkundengeschäft attraktiv, auch für andere Institute. ID:nL8N13Q54X
Insgesamt ist der VÖB mit der Entwicklung der Landesbanken seit der Finanzkrise zufrieden. "Die Landesbanken haben im Großen und Ganzen ihre Hausaufgaben gemacht", sagte Dunkel. Seit 2007 seien in der Institutsgruppe über 50 Prozent der Risikoaktiva abgebaut worden. Die kumulierte Bilanzsumme sei bis Mitte 2015 auf 1,16 Billionen Euro geschrumpft, 2008 waren es noch 1,8 Billionen. Viele Häuser hätten sich in Zeiten strengerer Regulierung und knapperen Kapitals auf ihr Kerngeschäft fokussiert. Nun gehe es darum, die Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Dunkel warnte allerdings erneut vor einer Gleichmacherei unter der einheitlichen europäischen Aufsicht.