BERLIN (dpa-AFX) - FDP-Chef Christian Lindner geht die Energiewende-Reform der großen Koalition nicht weit genug. 'Die Vorschläge von SPD-Chef Gabriel sind ein Anfang, aber noch nicht couragiert genug', sagte Lindner dem 'Hamburger Abendblatt' (Donnerstag). Um die Energiewende effizient und bezahlbar zu stemmen, brauche es 'eine grundlegende marktwirtschaftliche Korrektur und stärker europäisches Denken'. Die Koalition von Union und SPD wolle aber 'weiter den deutschen Sonderweg in der Energiepolitik' fortsetzen, kritisierte Lindner.
Am Mittwoch hatte das Kabinett Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) Rückendeckung gegeben für eine grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Vergütungen sollen gesenkt und der Windkraftausbau an Land stärker begrenzt werden.
Kritik kam auch vom Präsidenten des Bundeskartellamts, Andreas Mundt. Die Gefahr einer 'Überförderung' der Offshore-Windkraft werde durch die verabschiedeten Eckpunkte 'nicht gebannt', sagte er dem 'Wall Street Journal Deutschland'. Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) zeigte sich grundsätzlich zufrieden, sagte aber der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung: 'Überhaupt nicht einverstanden sind wir etwa mit der stiefmütterlichen Behandlung der Bioenergie. Sie ist ein wichtiges wirtschaftliches Standbein im ländlichen Raum.'/sem/DP/zb