Berlin (Reuters) - Die Lokführergewerkschaft GDL verlangt in den Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn über die nächsten beiden Jahre 7,5 Prozent mehr Lohn.
Zudem fordere die GDL feste Vorgaben für die Besetzung von Nah- und Fernzügen, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitag. Um rund zwei Prozent sollten die Zuschläge für Nacht- und Sonntagsarbeit steigen. Die Arbeitszeiten müssten ferner besser geregelt werden: "Es muss Schluss sein mit Kurzpausen, Ruhezeitverkürzung und Pausen auf dem Zug."
Die Bahn erklärte, ihr Ziel bei den Verhandlungen seien vergleichbare Tarifabschlüsse wie mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die EVG vertritt auch Mitarbeiter aus anderen Sparten und ist deutlich größer. Sie hat bislang keine Forderungen für die Tarifrunde vorgelegt, die voraussichtlich im Oktober beginnt. Insgesamt wird für gut 150.000 Mitarbeiter verhandelt.
Die Verhandlungsposition der GDL wird durch den Personalmangel bei der Bahn gerade bei Lokführern gestärkt. Auf der anderen Seite steht das Unternehmen wegen schrumpfender Gewinne unter Druck. Die Lokführer können den Bahnverkehr mit vergleichsweise wenigen Mitgliedern empfindlich stören, wie dies zuletzt in der Tarifauseinandersetzung 2014/2015 über mehrere Wochen der Fall war.