(Am Beginn des dritten Satzes wurde korrigiert: Angebot - statt: Vorschlag. Ein Vorschlag, der aber noch nicht als Angebot galt, war nach Verdi-Angaben schon früher unterbreitet worden.)
BERLIN/WETZLAR (dpa-AFX) - Eltern müssen auch in der kommenden Woche mit Streiks in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi kündigte am Mittwoch an, dass die Streiks dann fortgesetzt würden, weil die kommunalen Arbeitgeber noch kein Angebot vorgelegt hätten. Ein Angebot der Arbeitgeberseite, das lediglich über die Medien transportiert worden sei, berücksichtige zwei Drittel der Betroffenen nicht und sei deshalb nicht verhandlungsfähig, erklärte etwa der Verdi-Sprecher für Nordrhein-Westfalen, Günter Isemeyer, in Düsseldorf. Auch andere Verdi-Landesverbände kündigten eine Fortsetzung der Arbeitsniederlungen in der kommenden Woche an. Die Erzieher kommunaler Kitas sind seit mehreren Tagen bundesweit im unbefristeten Ausstand. Verdi-Chef Frank Bsirske gab ihnen bei einer Kundgebung in Bremen Rückendeckung: "Ihr fordert Anerkennung und das zu Recht." Die Gewerkschaften - neben Verdi auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie der Beamtenbund dbb - kämpfen um eine spürbare Anhebung der Gehälter der bundesweit rund 240 000 Erzieherinnen und Sozialarbeiter. Nach Darstellung des kommunalen Arbeitgeberverbands VKA sind die Forderungen nicht bezahlbar. SPD-Chef Sigmar Gabriel plädierte angesichts des Kita-Streiks erneut dafür, die Kommunen weiter finanziell zu entlasten. "Ich kenne keinen Landrat und keinen Bürgermeister, der die Erzieher nicht gerne besser bezahlen würde. Aber der Bund nimmt ihnen das Geld weg", sagte er beim Besuch einer Kita im hessischen Wetzlar. Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) sagte, dass der Erzieher-Beruf aufgewertet werden müsse. "Wir können nicht sagen, Kinder sind uns wichtig. Aber diejenigen, die mit ihnen arbeiten, sind es nicht.