Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Aktien der London Stock Exchange Group (LON:LSEG) stiegen am Montag bei Börseneröffnung in London um 4,5 %. Zuvor hatte der Börsenbetreiber mitgeteilt, dass sich Microsoft (NASDAQ:MSFT) im Rahmen einer neuen strategischen Partnerschaft mit 4 % an der Börse beteiligen wird.
Mit der Investition von Microsoft geht die LSE eine massive Verpflichtung zur Modernisierung ihrer Cloud-basierten Dienste ein. Die Börsengruppe wird über einen Zeitraum von zehn Jahren mindestens 2,3 Milliarden Pfund (1 Pfund = 1,2205 Dollar) für Cloud-Dienste ausgeben, die von den Microsoft-Diensten Azure Purview und Azure Synapse bereitgestellt werden.
Zwischen 250 und 300 Millionen Pfund sollen in den nächsten drei Jahren ausgegeben werden, was die operative Marge der Londoner Börse vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 50 bis 100 Basispunkte verringern dürfte.
Die umfangreichen Investitionen in Datendienste würden im Laufe der Zeit zu einem "signifikanten" Umsatzwachstum führen und es der LSE ermöglichen, eine Reihe neuer Produkte anzubieten, teilte der Börsenbetreiber mit.
"Die Zusammenführung unserer erstklassigen Datensätze, Analysen und unseres globalen Kundenstamms mit den umfassenden und bewährten Cloud-Diensten und der globalen Reichweite von Microsoft schafft für beide Unternehmen attraktive Möglichkeiten zur Umsatzsteigerung", sagte David Schwimmer, Chief Executive der LSE Group, in einer Stellungnahme. "Diese strategische Partnerschaft ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der LSEG zum führenden globalen Finanzmarktinfrastruktur- und Datenunternehmen."
Microsoft übernimmt seine Beteiligung aus dem Konsortium Blackstone/Thomson Reuters, das im Jahr 2021 LSE-Aktien als Bezahlung für sein Datengeschäft Refinitiv akzeptiert hatte. Das Konsortium hatte sich seinerzeit verpflichtet, bis Januar 2023 keine Aktien zu verkaufen. Mit Microsoft als Käufer für die Aktien entfällt somit ein Überhang, der die LSE-Aktie in den letzten Wochen belastet hatte.
Wie viel Microsoft für seinen Anteil zahlen wird, teilten die beiden Unternehmen nicht mit, aber zum Schlusskurs vom Freitag war ein Anteil von 4 % an der LSE etwa 1,7 Milliarden Pfund wert.
Erst vor wenigen Tagen wurde Microsofts Übernahmeangebot für den Gaming-Publisher Activision Blizzard (NASDAQ:ATVI) durch eine Kartellrechtsklage der US Federal Trade Commission erschwert. Die Kooperation mit der LSE bedarf zwar noch der behördlichen Genehmigung, dürfte aber keine derartigen Hürden mit sich bringen, da es zu keinem Kontrollwechsel kommen wird. Allerdings dürfte der Executive Vice President von Azure, Scott Guthrie, zu einem nicht geschäftsführenden Direktor der LSE ernannt werden.
Bis 9.20 Uhr MEZ stieg die LSE-Aktie um 4,5 %.
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