Investing.com -- Es geht nur ums Wachstum.
An einem Tag, an dem es die Bestätigung gab, dass die größte Volkswirtschaft Europas im letzten Quartal 2018 überhaupt nicht gewachsen ist, stiegen Anteile von Nestle (SIX:NESN) um über 2,9% auf ein Allzeithoch, als der Konzern sein erstes organisches Umsatzwachstum in sechs Jahren melden konnte.
Der Turnaround unter CEO Marc Schneider scheint an Schwung zu gewinnen, als die Firma sich an die neuen Verbrauchervorlieben anpasst und schlecht laufende Bereiche abstößt. Das bedeutet, es gibt mehr Geld für die Aktionäre, früher als erwartet: Nestle stockt seine Dividende um 4% auf und forciert sein 20 Mrd Franken schweres Aktienrückkaufprogramm.
Während Nestlés Zahlen viel mit unternehmensspezifischen Aktionen wie Verkäufen von Konzernteilen und einem höheren Hebel zu tun haben, reflektieren sie einen Trend, der schnell zu einem der Themen des Jahres 2019 wird: je mehr sie außerhalb eines stagnierenden Europas verkaufen, desto besser sind ihre Wachstumschancen.
Nestlé folgt dabei den Luxuswarenherstellern Europas – die das meiste Geld in Nordamerika und China verdienen - die den Markt in diesem Jahr bislang angeführt haben. Nestlé sagte ebenfalls, sein Wachstum sei in den USA und Asien am stärksten gewesen.
Dem stehen die Nachrichten von der Heimatfront gegenüber: Das deutsche Wachstum des Bruttoinlandprodukts im vierten Quartal wurde am Donnerstag auf null revidiert. Ansonsten in Europa hinken auf den Heimatmarkt fokussierte Sektoren, wie die Banken an den Lokalmärkten in Spanien und auch Italien dem Rest hinterher (auch wenn die Commerzbank (DE:CBKG), die vor allem den deutschen Heimatmarkt bedient, um 2,7% hochging, nachdem sie sehr tiefe Erwartungen geschlagen hatte).
Aber Hoffnungen auf eine Einigung im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt tun der allgemeinen Stimmung weiter gut: Der breiteste Index, der Euro Stoxx 600, lag 0,5% höher auf 366,74, während der deutsche DAX um 0,5% auf 11.216 gestiegen ist und der britische FTSE 100 um 0,4% auf 7.220,03 zulegte.
Ansonsten schossen Anteile von Airbus (PA:AIR) um 5,3% in die Höhe, nachdem das Unternehmen das Produktionsende des A380 Superjumbos angekündigt hatte, während die Aktie von Juventus (MI:JUVE) 1,1% höher stand, nachdem der Fußballklub Anleihen im Nennwert von 175 Mio Euro zu einem Zinssatz von rund 3,5% los wurde, was ihm die Rückzahlung teurerer Bankverbindlichkeiten erlaubt. Und das obwohl die Anleihe kein Rating besitzt.
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