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Maue Aussichten für das Fusionsgeschäft

Veröffentlicht am 19.12.2019, 15:00
© Reuters.  Maue Aussichten für das Fusionsgeschäft
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(Frei zur Veröffentlichung - auch online - ab Freitag)

Frankfurt, 19. Dez (Reuters) - Der Brexit, Konjunktursorgen, Handelsstreit und der zunehmende Protektionismus haben das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen in diesem Jahr belastet. Bis Dienstag (17. Dezember) wurden Transaktionen mit deutscher Beteiligung im Wert von 157,8 Milliarden Dollar angekündigt - 38 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie aus Daten von Refinitiv hervorgeht. Auch für das kommende Jahr sind die Aussichten nach Einschätzung vieler Experten mau, obwohl sich mit dem wahrscheinlichen Verkauf der Thyssenkrupp-Aufzugsparte bereits ein Mega-Deal für 2020 abzeichnet.

"Auch wenn im Laufe des Jahres 2020 mit dem Brexit ein Unsicherheitsfaktor entfallen könnte, bleiben uns viele andere Krisen erhalten, etwa die Handelskonflikte", sagt Joachim Ringer, Investmentbank-Chef von Credit Suisse CSGN.S in Deutschland und Österreich. Zudem würden wegen der verhaltenen Wirtschaftsaussichten viele Unternehmen auch im kommenden Jahr Fusionen und Übernahmen (M&A) vorsichtig gegenüberstehen. Auch Tibor Kossa, bei Goldman Sachs (NYSE:GS) GS.N Co-Chef für das M&A-Geschäft in Deutschland und Österreich, ist zurückhaltend. "Große transformatorische Deals erwarten wir 2020 eher nicht", sagt er. Die Gefahr, dass Unternehmen bei signifikanten Zukäufen von Investoren Kritik erhalten, sei größer geworden. M&A-Anwalt Christoph Seibt von der Anwaltskanzlei Freshfields beobachtet, das Umweltverträglichkeit, soziale Faktoren und gute Unternehmensführung auch bei Fusionen und Übernahmen eine immer größere Rolle spielen. Das sei inzwischen auch ein Grund, Fusionsprojekte nicht weiter zu verfolgen. "Das liegt vor allem daran, dass sich Käufer nicht Rechtsrisiken und mögliche Reputationsschäden ins Haus holen wollen sowie am Druck der eigenen Investoren, auf solche Aspekte zu achten."

Hartmut Krause, M&A-Experte bei der Anwaltskanzlei Allen & Overy, schätzt die Aussichten für das Fusionsgeschäft hingegen optimistischer ein als seine Konkurrenten. Ausgerechnet die mauen Konjunkturaussichten könnten das Übernahmekarussell schneller drehen lassen, gerade in zyklischen Branchen wie der Automobil- und Zulieferindustrie sowie im Maschinenbau steige der Druck zu handeln. "Angesichts der eingetrübten Aussichten werden die Unternehmen den Verkauf von Randaktivitäten konsequenter angehen und sich stärker auf das Kerngeschäft fokussieren", erwartet Krause. Das werde den Markt für Fusionen und Übernahmen beleben. "Auch das verstärkte Auftreten von aktivistischen Aktionären, die auf die Anpassung von Geschäftsmodellen dringen, wird den M&A-Markt weiter antreiben."

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