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Mein bisher größter Aktienfehler, und was du daraus lernen kannst

Veröffentlicht am 04.11.2018, 09:05
Aktualisiert 04.11.2018, 09:46
© Reuters.
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Das Leben ist voller Fehler, die man macht, und voller Lektionen, die man daraus lernt. Wenn du schon länger investierst, hast du bestimmt schon eigene Fehler gemacht, die dich Rendite gekostet haben. Das ist nicht schlimm, denn es hat dazu geführt, dass du etwas dazugelernt hast und diesen Fehler bestimmt nicht noch mal machst.

In jedem Fall ist es jedoch besser, wenn du nicht aus deinen eigenen Fehlern lernen musst, sondern aus denen anderer lernen kannst. Daher möchte ich nun meinen bisher größten Fehler beim Investieren in Aktien mit dir teilen, und dir verraten, wie du es besser machen kannst als ich.

Eine Geschichte von Naivität und Faulheit Wenn man sich die vergangene Kursentwicklung von Kursraketen wie Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866), Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN: 552484) und Wirecard (WKN: 747206) anschaut, könnte man meinen, man müsste einfach nur langfristig in diejenigen Unternehmen investieren, die auf lange Sicht ihren Umsatz und ihren Gewinn stark steigern werden.

Im Prinzip trifft das ja auch oft zu, und tatsächlich fußt mein heutiger Investitionsansatz auch noch auf dieser Annahme. Am Anfang meiner Investorenkarriere war das jedoch das Einzige, wonach ich schaute: „Welches Unternehmen wird in zehn Jahren deutlich größer sein als heute? Unternehmen XYZ also? Okay, kaufen!“

Alles andere ließ ich jedoch völlig außer Acht; vor allem die Marktbewertung des Unternehmens. Ich nahm im Prinzip an, der Aktienmarkt wäre effizient genug, um kein Unternehmen drastisch überzubewerten. Im Grunde war diese Naivität durch meine Faulheit begründet, selber nachzurechnen, ob die aktuelle Marktbewertung Sinn macht oder nicht.

So passierte es, dass ich damals Positionen in einige Aktien einging, die heute weit tiefer stehen als damals – und das völlig zu Recht. Die Bewertung war damals völlig überzogen und ich habe nicht darauf geachtet. Zu allem Überfluss trat das von mir erwartete (oder sollte ich sagen erhoffte?) Wachstum nicht ein.

Sollten die Unternehmen hinter diesen Aktien bald wachsen, wird der Aktienkurs früher oder später nachziehen und wieder über meinen Einstandskurs steigen. Trotzdem habe ich einen viel zu hohen Einstandspreis bezahlt, der mich in Zukunft Rendite kostet. Mit einer besseren Analyse und weniger Blauäugigkeit hätte ich das vermeiden können

Der Markt ist nicht effizient Ich habe erwähnt, dass ich früher der Meinung war, der Aktienmarkt würde Unternehmen nicht stark überbewerten. Damit sind wir nicht mehr weit von der Hypothese entfernt, dass der Markt effizient ist, also einem Unternehmen immer den richtigen Wert beimisst.

Doch wenn das so wäre, dürfte es solche Kursraketen, wie ich sie eingangs erwähnt habe, gar nicht geben. Der Markt würde dann sämtliche zukünftigen Cashflows des Unternehmens korrekt schätzen und auf heute abzinsen. Überdurchschnittliche Renditen würden nur noch dadurch entstehen, dass Risiken, die der Markt zu Recht eingepreist hat, zufällig nicht eintreten.

Damit wäre es aber auch unmöglich, zuverlässig den Markt zu schlagen. Es wäre einfach Glück, wenn man gerade auf die Unternehmen setzt, bei denen der Markt Risiken einpreist, die sich später als falsch herausstellen.

Viele Investoren, allen voran Warren Buffett, haben es jedoch seit Jahrzehnten geschafft, die durchschnittliche Aktienrendite zu übertreffen. Und das hat sicherlich nichts mit einer Glückssträhne zu tun, die seit über einem halben Jahrhundert währt, sondern mit klugen Analysen und Entscheidungen von Buffett und Kollegen.

Was solltest du mitnehmen? Nimm nie an, dass der Markt effizient wäre. Denn schließlich willst du doch den Markt schlagen. Und der ganze Gedanke, den Markt schlagen zu können, fußt darauf, dass der Markt eben nicht effizient ist. Und warum solltest du etwas annehmen, was deinem eigenen Ziel im Weg steht?

Du kannst also gerne in Wachstumsunternehmen investieren, auch ich tue das heute immer noch. Aber du solltest wissen, warum nicht nur das Unternehmen wachsen sollte, sondern auch der Aktienkurs das gleiche Potenzial hat.

Vergleiche die heutige Marktkapitalisierung des Unternehmens mit deinen Gewinnerwartungen für die Zukunft. Wenn du der Meinung bist, dass sich die aktuelle Bewertung nicht rechtfertigen lässt, könnte es besser sein, die Aktie erst einmal nicht zu kaufen und stattdessen auf einen Rücksetzer zu warten. Sollte die Aktie tatsächlich fallen, kannst du günstiger einsteigen – und hast die Chance auf bessere zukünftige Renditen.

Christoph Gössel besitzt Aktien von Amazon und Wirecard. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market (NASDAQ:WFM), sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Netflix.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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