MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach dem Kauf von AZ Electronic und der angekündigten milliardenschweren Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich erwägt der Pharma- und Chemiekonzern Merck (XETRA:MRCG) KGaA offenbar weitere Akquisitionen. "Wir haben mit diesen Zukäufen die Grundlage für profitables Wachstum gelegt. Dieses Potenzial wollen wir jetzt realisieren", sagte Merck-Vorstandschef Karl-Ludwig Kley der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag" (EaS). Interessant seien kleinere Zukäufe in Teilbereichen.
Finanziell stehe aber die Entschuldung des Unternehmens im Vordergrund. Dank des starken Cashflow könne Merck die Schulden zügig abbauen. Zunächst würde die Nettoverschuldung durch die Sigma-Aldrich-Übernahme steigen. "Unser Ziel ist aber, diese in den nächsten drei bis vier Jahren wieder soweit abzubauen, dass wir unser Portfolio weiter aktiv gestalten können", sagte Kley laut EaS. Vom niedrigen Eurokurs verspricht sich Merck zusätzlichen Rückenwind. "Es ist noch zu früh im Geschäftsjahr, um hierzu eine fundierte Aussage zu machen", so Kley. "Was wir aber schon sagen können, ist, dass wir für 2015 mit einem insgesamt positiven Währungseffekt rechnen können. Dies gilt auf jeden Fall im ersten Halbjahr. Ab dem dritten Quartal könnte sich dieser Effekt abschwächen.