Frankfurt (Reuters) - Die "neue" Metro AG (DE:MEOG) kann ihr Aktienpaket an der künftigen Großhandels- und Lebensmittel-Holding nicht ohne weiteres zu Geld machen.
Die Gesellschaft, in der nach der Aufspaltung des Konzerns nur das Unterhaltungs-Elektronik-Geschäft mit den Ketten MediaMarkt und Saturn verbleibt, habe die Wahl, ob sie ihre 10-prozentige Beteiligung behalten oder verkaufen wolle, sagte Metro-Chef Olaf Koch am Mittwoch in Frankfurt. Es gebe aber Regelungen, um sicherzustellen, dass ein Verkauf "marktschonend" passiere. Am Dienstag hatte er von einer marktüblichen Haltefrist gesprochen.
Der Metro-Konzern will sich Mitte 2017 aufspalten. In der heutigen Metro AG bleibt dann im Wesentlichen die Beteiligung an Media-Saturn. Sie soll aber auch zehn Prozent der Aktien an der abzuspaltenden Holding für das Großhandels- (Metro C&C) und das Lebensmittel-Geschäft (Real) erhalten, die dann separat an der Börse notiert ist. Metro vermeidet damit eine Kapitalerhöhung und erwartet, dass beide Unternehmensteile eine Bonitätsnote behalten, die auch auf Sicherheit bedachten Investoren ein Engagement ermöglichen ("Investment Grade"). Zurzeit schafft Metro das nur knapp.
Die Schulden der heutigen Metro sollen fast vollständig von der Großhandels-Holding übernommen werden, um die als weniger finanzkräftig eingeschätzte geschrumpfte Metro AG zu entlasten. Die Verlustvorträge, von denen Metro steuerlich profitiert, gehen nach einer Auskunft der Finanzbehörden dagegen zum großen Teil auf die Großhandels-Holding über. Nur ein Teil davon gehe verloren. Insgesamt werde die Aufspaltung von Metro zu einem steuerlichen Verlust im höheren zweistelligen Millionen-Volumen führen. Das sei weniger als erwartet, sagte Finanzvorstand Mark Frese.