Investing.com - Die Aktien von Alphabet und Microsoft sind bei Anlegern gefragt, nachdem die Tech-Giganten robuste Zahlen vorgelegt haben. Meta legt heute nach US-Börsenschluss seine Quartalsergebnisse vor. Mit den Aktien der First Republic Bank geht es derweil vor dem Hintergrund der Sorge von Regulierungsbehörden und Finanziers um weitere Unterstützungsmaßnahmen für die in Schieflage geratene Bank weiter bergab.
1. US-Futures nach Microsoft- und Alphabet-Zahlen im Plus
Die US-Aktienmärkte öffnen heute im Plus, nachdem die Quartalszahlen von Microsoft und der Google-Mutter Alphabet die Widerstandsfähigkeit des Kerngeschäfts beider Unternehmen unterstrichen haben.
Aktuell notiert der Dow Future 0,1 % höher, der S&P 500 Future handelt 0,4 % höher und der technologielastige Nasdaq 100 gewinnt 1,3 % hinzu.
Die wichtige Intelligent Cloud-Sparte von Microsoft (NASDAQ:MSFT) konnte derweil im 1. Quartal 2023 einen Umsatz von 22,1 Mrd. USD verzeichnen, was einem Anstieg von 16 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Das Ergebnis der Sparte, zu der auch die konzerneigene Public-Cloud-Computing-Plattform Azure gehört, übertraf die Bloomberg-Konsensschätzungen von 21,89 Mrd. USD.
Die Werbeeinnahmen von Alphabet (NASDAQ:GOOG) während des Berichtsquartal sanken unterdessen um weniger als 1 % auf 54,55 Mrd. USD, wobei der Rückgang geringer ausfiel als von Experten befürchtet.
Die positiven Quartalszahlen haben derweil die Hoffnung genährt, dass die Nachfrage nach digitalen Diensten angesichts eines möglichen Wirtschaftsabschwungs anhält.
2. Meta präsentiert Zahlenwerk
Der Facebook-Mutterkonzern Meta Platforms (NASDAQ:META) setzt heute nach Börsenschluss in den USA den munteren Reigen der Zahlenparade fort.
CEO Mark Zuckerberg hat in den letzten Monaten bereits umfangreiche Stellenstreichungen und Kostensenkungen angekündigt, die er als Teil eines „Jahres der Effizienz“ bezeichnet hat.
Viele Anleger werden daher gespannt darauf achten, wie stark sich diese Sparmaßnahmen auf die Gesamtleistung des Unternehmens bisher ausgewirkt haben. Die Konsensprognosen von Bloomberg sehen für die ersten drei Monate des Jahres einen Gewinn je Aktie von 2,01 USD bei einem Umsatz von 27,67 Mrd. USD vor. Die Umsätze sind in den letzten drei Quartalen in Folge gesunken.
Unterdessen dürften die Anleger auch Zuckerbergs Pläne für künstliche Intelligenz genau unter die Lupe nehmen. Meta hat Milliarden von Dollar in den Aufbau seines sogenannten „Metaverse“-Geschäfts gesteckt, das nach Zuckerbergs Ansicht in Zukunft ein wichtiger Treiber für die Kundenaktivitäten sein wird.
Zu den weiteren großen Unternehmen, die heute ihren Quartalsbericht vorlegen werden, gehören der Flugzeugbauer Boeing (NYSE:BA) und das Cloud-Software-Unternehmen ServiceNow (NYSE:NOW).
3. First Republic hängt erneut in den Seilen
Die Aktien von First Republic (NYSE:FRC) sind gestern erneut gefallen und brachen um fast 50 % ein. Regulierungsbehörden und Banker ringen in den USA um eine Lösung, um den angeschlagenen kalifornischen Kreditgeber zu stützen.
Am Montag teilte die in San Francisco ansässige First Republic mit, dass ihre Kunden während der Krise im Finanzdienstleistungssektor im März, die durch den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) ausgelöst wurde, rund 100 Mrd. USD an Einlagen abgezogen haben.
First Republic versuchte, die Anleger zu beruhigen, indem das Management erklärt hat, es werde Personal abbauen und „strategische Optionen“ verfolgen, um seine Kapitalposition zu stärken. In mehreren Medienberichten hieß es jedoch, dass Analysten unsicher seien, ob die Bank zu diesem Zeitpunkt noch in der Lage sei, eine Lösung zu finden.
Berichten zufolge hat sich First Republic an die US-Regierung gewandt, um der amerikanischen Öffentlichkeit zu versichern, dass es sich bei den Turbulenzen des letzten Monats um einen einmaligen Vorfall handelte. Es seien nicht die Anzeichen für tiefere Probleme im Bankensystem. Die Rettung eines Kreditgebers, der vor allem die Reichen bedient, könnte die Regulierungsbehörden jedoch in die Kritik bringen.
Unterdessen zögern die Großbanken an der Wall Street, von denen sich viele bereits an einer 30 Milliarden Dollar schweren Einlagenspritze für First Republic beteiligt haben, ihr Engagement noch weiter auszubauen.
Die Aktien von First Republic sind innerhalb eines Jahres um mehr als 94 % eingebrochen. Noch am 8. März wurden die Aktien bei rund 115 USD gehandelt.
4. Activision-Deal in Großbritannien vor Genehmigung
Microsofts geplanter Kauf des Videospielherstellers Activision Blizzard (NASDAQ:ATVI) für 75 Mrd. USD könnte bald einen weiteren Schritt zur Überwindung der verbleibenden regulatorischen Hürden machen.
Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority) wird am Mittwoch ihren endgültigen Bericht über die Übernahme veröffentlichen, etwas mehr als einen Monat, nachdem sie eine überraschende Neubewertung der Übernahme abgegeben hat.
Unter Berufung auf „neue Beweise“ erklärte die CMA, dass die Übernahme nicht zu einer „wesentlichen Beeinträchtigung des Wettbewerbs in Bezug auf Konsolenspiele in Großbritannien“ führen wird. Die Ankündigung der CMA stellt eine Umkehrung einer früheren Erklärung vom Februar dar, in der auf „wettbewerbsrechtliche Bedenken“ hingewiesen wurde, die sich aus einer umfassenden Untersuchung ergeben hatten.
Im Mittelpunkt der Angelegenheit steht Activisions äußerst beliebtes Shooter-Spiel „Call of Duty“. Die Aufsichtsbehörden befürchteten, dass Microsoft seine Konkurrenten, die den Titel ebenfalls anbieten, effektiv ausschalten könnte, indem es ihn exklusiv für seine eigenen Konsolen herausbringt. Die CMA stellte jedoch fest, dass diese Strategie nach den neuen Erkenntnissen für Microsoft tatsächlich „erhebliche Verluste“ bedeuten würde. Die CMA fügte hinzu, dass Microsoft somit wahrscheinlich den Anreiz hätte, das Spiel auf anderen Plattformen verfügbar zu machen, insbesondere auf der Playstation vom Rivalen Sony (NYSE:SONY).
Die britischen Behörden untersuchen noch, wie sich Cloud-Gaming auf den Deal auswirkt, eine Frage, die auch von den Regulierungsbehörden der Europäischen Union geprüft wird. Das letzte Hindernis für die Übernahme kommt von der US-amerikanischen Federal Trade Commission, die im Dezember einen Antrag auf Untersagung der Übernahme gestellt hat.
5. Ölpreis steigt, US-Rohöllagerbestände sinken
Die Ölpreise haben heute im bisherigen Handelsverlauf nach starken Verlusten an den letzten Handelstagen wieder kräftig hinzugewonnen. Auslöser für den Nachfrageanstieg nach dem schwarzen Gold ist ein Rückgang der US-Kraftstofflagerbestände.
Den jüngsten Daten des American Petroleum Institute zufolge sind die Rohölbestände in den USA in der vergangenen Woche um etwas mehr als 6 Millionen Barrel gesunken - mehr als die mit 1,7 Millionen Barrel erwartete Menge. Die Benzinbestände gingen um 1,9 Millionen Barrel zurück, während die Destillatbestände um 1,7 Millionen Barrel anstiegen.
Offizielle Daten zu den Bestandszahlen werden heute im Laufe des Tages von der US-Regierung bekanntgegeben. Die Ölreserven sind bereits seit Mitte März rückläufig, was darauf hindeutet, dass die Raffinerien ihre Produktion vor dem Höhepunkt der Sommernachfrage hochfahren.
Aktuell wird der US-Rohöl-Future 0,9 % höher bei 77,77 USD pro Barrel und der Brent-Kontrakt um 0,7 % höher auf 81,19 USD pro Barrel gehandelt.
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