Mike Johnson behauptet sich knapp als Sprecher des US-Repräsentantenhauses

Veröffentlicht am 03.01.2025, 21:09
© Reuters.

Investing.com -- Mike Johnson, Sprecher des US-Repräsentantenhauses, konnte am vergangenen Freitag seine Position als höchster Vertreter der Kammer verteidigen – wenn auch nur mit hauchdünner Mehrheit. Das knappe Ergebnis offenbart mögliche Risse innerhalb der Republikanischen Partei im Kapitol, das derzeit unter dem Einfluss des designierten Präsidenten Donald Trump steht.

In einer ersten namentlichen Abstimmung, die sich über fast zwei Stunden hinzog, schien Johnson zunächst die erforderliche Mehrheit für den Erhalt seines Amtes zu verfehlen. Nach intensiven Verhandlungen änderten jedoch zwei seiner republikanischen Gegenspieler ihre Stimmen zu seinen Gunsten. Johnson sicherte sich die Wiederwahl schließlich mit 218 Stimmen – dem absoluten Minimum.

Die Republikaner verfügen derzeit über eine knappe Mehrheit von 219 zu 215 Sitzen in der Kammer. Diese Abstimmung galt als früher Lackmustest für die Fähigkeit der Partei, geschlossen aufzutreten und Trumps politische Agenda voranzutreiben, die Steuersenkungen und eine Verschärfung der Grenzkontrollen vorsieht. Gleichzeitig war sie ein Indikator für Trumps Einfluss im Kapitol, wo einige Republikaner durchaus Bereitschaft gezeigt haben, sich ihm zu widersetzen.

In den vergangenen zwei Jahren waren die Republikaner im Repräsentantenhaus von internen Querelen geplagt. Johnson übernahm das Amt des Sprechers, nachdem sein Vorgänger Kevin McCarthy mitten in seiner Amtszeit abgesetzt worden war.

Nach Abschluss der Abstimmung verweilten die Kongressmitglieder noch über eine halbe Stunde in der Kammer. Johnson und seine Stellvertreter wurden dabei beobachtet, wie sie versuchten, die verbliebenen unentschlossenen Abgeordneten auf ihre Seite zu ziehen.

Die Abgeordneten Ralph Norman und Keith Self, die zunächst gegen Johnson gestimmt hatten, änderten später ihre Stimmen zu seinen Gunsten. Die Gründe für ihren Sinneswandel bleiben im Dunkeln. Sechs weitere Republikaner, die sich zunächst der Stimme enthalten hatten, gaben später ihr Votum für Johnson ab.

Der Abgeordnete Thomas Massie, ein bekannter Kritiker Johnsons und notorischer Querulant für die Parteiführung, war der einzige Republikaner, der gegen Johnson stimmte.

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