Shanghai (Reuters) - Der weltweit aktive chinesische Versicherungskonzern Anbang bekommt eine Finanzspritze von umgerechnet rund 9,7 Milliarden Dollar.
Eine entsprechende Kapitalzufuhr durch einen nicht-staatlichen Versicherungsrettungsfonds sei von der zuständigen Aufsichtsbehörde genehmigt worden, hieß es in einer auf der Internetseite des Unternehmens veröffentlichten Mitteilung eines Regierungsausschusses am Mittwoch. Im Gegenzug erhalte der Sicherungsfonds für die Zeit der Umstrukturierung einen Anteil an dem Konzern. Für den Versicherer sollen nun neue strategische Investoren gefunden werden. Der Ausschuss rief große private Firmen aus dem Fürsorge-, Gesundheits-, Fintech-Sektor dazu auf, sich zu beteiligen.
Die Regierung in Peking hatte im Februar die Kontrolle über den Versicherungsriesen übernommen. Zugleich wurden strafrechtliche Schritte gegen den Vorsitzenden eingeleitet. Die Aufseher werfen Anbang vor, Gesetze und Vorschriften missachtet und damit die Zahlungsfähigkeit ernsthaft gefährdet zu haben. Der Konzern wurde durch seine weltweiten Zukäufe bekannt. Ende vergangenen Jahres war den Chinesen auch Interesse an der Allianz (DE:ALVG) nachgesagt worden.