SIENA (dpa-AFX) - Die Kapitalerhöhung um fünf Milliarden Euro bei der kriselnden toskanischen Traditionsbank Banca Monte dei Paschi (MPS) ist unter Dach und Fach. Eine außerordentliche Aktionärsversammlung billigte den Schritt am Mittwoch, wie die Bank in Siena mitgeteilte. Im April hatte der Verwaltungsrat eine Aufstockung der bereits länger geplanten Kapitalerhöhung auf bis zu fünf Milliarden Euro genehmigt. Zuvor waren nur drei Milliarden Euro dafür vorgesehen gewesen.
Die Kapitalerhöhung soll bis Mitte Juli abgeschlossen sein. Mit dem Geld will die drittgrößte italienische Bank vor allem Staatshilfen in Höhe von gut vier Milliarden Euro zurückzahlen und für europäische Stress-Tests gewappnet sein. "MPS ist nun kein Problem mehr für das italienische Bankensystem und für dieses Land", sagte Bank-Präsident Alessandro Profumo am Mittwoch nach der Zustimmung der Aktionäre.
Die MPS, die als älteste noch operierende Bank der Welt gilt, war unter anderem im Zuge der Schuldenkrise in Europa in Schieflage geraten und hatte sich mit Übernahmen belastet. Die Kapitalerhöhung war eine Auflage der Europäischen Union für die Genehmigung der Staatshilfen, die MPS 2013 vor einem Kollaps bewahrt hatten.dh