Von Senad Karaahmetovic
Nach Einschätzung der US-Aktienstrategen von Morgan Stanley (NYSE:MS) hat der Markt seinen endgültigen Tiefpunkt noch immer nicht erreicht.
Das M2-Wachstum, ein Maß für die US-Geldmenge, ist "jetzt in der Gefahrenzone, in der finanzieller bzw. wirtschaftlicher Stress entsteht", warnten die Strategen ihre Kunden. Zwar könnte die Fed das M2-Wachstum durch einen Neustart der quantitativen Lockerung (QE) wieder in Ordnung bringen, doch kann die Zentralbank die sich anbahnende Gewinnrezession nicht mehr verhindern.
"Die sich abzeichnende Gewinnrezession wird wahrscheinlich in dieser oder der nächsten Berichtssaison an Fahrt aufnehmen. Die zahlreichen makroökonomischen Risiken, die sich abzeichnen (Schwäche der europäischen Wirtschaft, Stärke des Dollars, höhere Zinssätze, Ungewissheit über die Wiedereröffnung Chinas usw.), werden in den Unternehmenskommentaren wahrscheinlich im Mittelpunkt stehen", schreiben die Strategen in einer Kundenmitteilung.
Folglich bleibt Morgan Stanley bearish und rät, steigende Kurse weiterhin zum Verkauf zu nutzen, "bis die EPS-Prognosen sinken und der Preis stimmt."
Die Strategen betonten erneut, dass es "noch zu früh ist", um das Ende des Bärenmarktes auszurufen, und dass der S&P 500 sowie andere wichtige Börsenindizes ihr finales Tief noch nicht gesehen haben.
"Die Einkaufsmanagerindizes liegen nach wie vor im 50er-Bereich, die Gewinnschätzungen sind nur um 1 % gesunken, und die Risikoprämie für Aktien liegt um mehr als 50 Basispunkte unter dem Wert, den sie beim S&P-Tief im Juni hatte. Außerdem setzt die Fed ihre Straffung fort und der starke Dollar stellt ein weiteres Risiko für die Gewinne dar", resümierten die Strategen.
Das für Juni 2023 gesetzte Kursziel von Morgan Stanley für den S&P 500 liegt weiterhin bei 3.900. Im Bear-Case wird ein Rückgang auf 3.350 prognostiziert.