💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Münchener-Rück-Chef - Gewinnsteigerungen nur in Trippelschritten

Veröffentlicht am 30.11.2017, 11:16
© Reuters. Wenning, CEO of German Reinsurer Munich Re, attends company's shareholder meeting in Munich
MUVGn
-

München (Reuters) - Gewinne von drei Milliarden Euro und mehr werden für die Münchener Rück (DE:MUVGn) nach Einschätzung ihres Vorstandschefs auf Jahre hinaus Utopie bleiben.

Zunächst gehe es darum, den Nettogewinn angesichts niedriger Zinsen und bröckelnder Preise in der Schaden-Rückversicherung "bei zwei Milliarden Euro plus zu stabilisieren", sagte Joachim Wenning am Dienstagabend auf einem Journalisten-Empfang in München. Steigerungen seien für den weltgrößten Rückversicherer nur in kleineren Schritten von 100 Millionen Euro im Jahr zu erwarten. "Wir werden nicht in Bocksprüngen in die alten Ergebnisregionen zurückkehren." Steigende Prämien nach der Naturkatastrophen-Serien könnten den Aufwärtstrend allerdings beschleunigen: "Rückenwind erwarten wir natürlich in Folge der Schadenereignisse."

Bis 2015 hatte die Münchener Rück jahrelang Gewinne von drei Milliarden Euro und mehr abgeliefert. Jeweils 500 Millionen Euro hätten seither die Dauer-Niedrigzinsen und der "weiche Markt" in der Rückversicherung gekostet, rechnete Wenning vor. "Wenn nichts passiert, würden diese beiden Faktoren mit weiteren 300 Millionen Euro pro Jahr reinbeißen." Um das zu kompensieren, setze der Konzern darauf, dass die Erstversicherungs-Tochter Ergo wie geplant pro Jahr bis zu 150 Millionen Euro mehr Gewinn abliefert. Und auch in der klassischen Rückversicherung seien die Marktanteile in einigen Sparten und Nischen noch nicht ganz ausgeschöpft.

Die drei Hurrikane "Harvey", "Irma" und "Maria" haben 2017 tiefe Löcher in die Bilanz der Rückversicherer gerissen. Die Münchener Rück erwartet deshalb in diesem Jahr nur noch einen "kleinen Gewinn". Zugleich hofft die Branche aber, dass sie angesichts der Schäden höhere Prämien von den Erstversicherern verlangen kann - über die Katastrophenregionen in den USA und der Karibik hinaus.

GEWINN GEHT KOMPLETT AN DIE AKTIONÄRE

© Reuters. Wenning, CEO of German Reinsurer Munich Re, attends company's shareholder meeting in Munich

Die Aktionäre sollen unter dem Druck auf die Gewinne nicht leiden. 2,3 Milliarden Euro hatte die Münchener Rück zuletzt mit Dividende und Aktienrückkauf ausgeschüttet, exakt so viel wie für 2017 als Gewinn eingeplant war - vor den Hurrikanen. Auch in den nächsten Jahren könne man den Gewinn voll ausschütten. Das sei angesichts der dicken Kapitalpolster "durchaus vertretbar", sagte Wenning. "Es gibt keinen Grund, sich zurückzuhalten", ergänzte Finanzvorstand Jörg Schneider.

Zukäufe seien nicht Teil der Strategie der Münchener Rück, betonte Wenning. "Der Schwerpunkt liegt in der organischen Weiterentwicklung des Konzerns." Eher denke er daran, sich von Geschäftsbereichen zu trennen. Die mitten im Umbau steckende Ergo gehöre aber nicht dazu: "Die Erstversicherung ist für uns eine strategische Stärkung", auch wenn die Ergebnisse jahrelang "eine Enttäuschung gewesen" seien. Ergo-Chef Markus Rieß soll das Ruder herumreißen. "Wir glauben an das Ergo-Strategieprogramm."

Der Münchener-Rück-Chef stellte sich hinter den Beschluss des Ergo-Vorstands, die rund sechs Millionen klassischen Leben-Policen selbst abzuwickeln, statt sie zu verkaufen. "Diese Option hätte uns nicht gestärkt, sondern eine Belastung bedeutet", sagte Wenning. Die unverbindlichen Gebote hatten weit unter den Vorstellungen der Münchener Rück gelegen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.