Investing.com - Robuste Firmenbilanzen von American Airlines und Travelers sorgten am Donnerstag für sich stabilisierende US-Aktienkurse im Terminhandel. Tags zuvor hatte die Wall Street wegen der Erwartung steigender US-Leitzinsen erneut schwere Einbußen erlitten. Der technologielastige Nasdaq, der viele hoch bewertete Wachstumsunternehmen enthält, rutschte dabei sogar in die Nähe des Korrekturbereichs.
Gegen 14.23 Uhr notierte der Dow Jones-Future knapp 100 Punkte oder 0,3 Prozent höher bei 35.130 Zähler und der S&P 500-Future erholte sich um 0,35 Prozent auf 4.548 Punkte. Für den Nasdaq 100-Future, der in den letzten zwei Handelstagen um 2,8 Prozent abgesackt war, ging es um 0,75 Prozent nach oben auf 15.159 Punkte.
Der Tech-Index ist seit seinem Rekordhoch Mitte November um 9,2 Prozent gefallen. Von einer Korrektur am Aktienmarkt spricht man, wenn der Markt mehr als 10 Prozent unter sein 52-Wochen-Hoch fällt.
Als Belastungsfaktor für die Wall Street erwiesen sich in diesem Monat Spekulationen über eine straffere Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Mit einer Inflation von sieben Prozent im Dezember nimmt der Druck auf die Zentralbank zu, die Zinsen schneller als gedacht anzuheben. Eine Zinserhöhung auf der März-Sitzung ist bereits vollständig eingepreist.
Die anhaltend hohe Inflation in Kombination mit einem Arbeitsmarkt nahe der Maximalbeschäftigung werde die Federal Reserve in diesem Jahr zu mehr Zinsanhebungen zwingen als erwartet, lautete die jüngste Prognose von Goldman Sachs (NYSE:GS).
Der Chefvolkswirt der Goldmänner, Jan Hatzius, schrieb in einer Notiz, dass er nunmehr mit vier Zinserhöhungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt im Jahr 2022 rechnet. Das wäre ein noch aggressiverer Kurs als der, den die Zentralbank noch vor einem Monat angedeutet hatte. Der Leitzins der Fed liegt derzeit in einer Spanne zwischen 0 und 0,25 Prozent.
Bei den Einzelwerten konnten sich die so genannten Mega-Cap-Tech-Aktien wie Microsoft (NASDAQ:MSFT), Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Amazon (NASDAQ:AMZN), Tesla (NASDAQ:TSLA) und Meta Platforms (NASDAQ:FB) im vorbörslichen Handel etwas erholen.
Der Streaming-Gigant Netflix (NASDAQ:NFLX) rückt heute nach US-Börsenschluss mit seinem Quartalsbericht im Fokus. Die Aktie stieg im US-Frühhandel um 0,90 Prozent.
Unter Druck standen die Aktien von AMD (NASDAQ:AMD), die um 1,2 Prozent nachgaben. Piper Sandler hatte die Chip-Aktie von "Overweight" auf "Neutral" herabgestuft und das Kursziel um 10 Dollar auf 130 Dollar gesenkt.
American Airlines (NASDAQ:AAL) gewann 1,8 Prozent. Die US-Fluggesellschaft meldete für das vierte Quartal einen geringeren Verlust und profitierte dabei von der hohen Reisenachfrage während der Feiertage.
United Airlines (NASDAQ:UAL) büßte hingegen 0,8 Prozent an Wert ein, nachdem die Fluggesellschaft am Mittwoch ihre Kapazitätsprognose für 2022 gesenkt und vor höheren Kosten aufgrund der Omikron-Variante des Coronavirus gewarnt hatte.
Der US-Schadensversicherer Travelers Companies (NYSE:TRV) rückte um 3,8 Prozent vor. Für gute Laune unter den Anlegern sorgte ein Rekordgewinn im abgelaufenen Quartal.