Der Nettogewinn der Lufthansa (DE:LHAG) ist im zweiten Quartal deutlich gefallen. Die Fluggesellschaft vermeldete am Dienstag einen Rückgang um 17 Prozent auf 437 Millionen Euro. Der Umsatz sank demnach um drei Prozent auf gut 8,1 Milliarden Euro. Finanzvorstand Simone Menne verwies allerdings darauf, dass im zweiten Quartal 2015 Sondereffekte das Ergebnis kräftig angeschoben hatten.
Mit Blick auf das gesamte erste Halbjahr 2016 erklärte der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr, es sei "ein solides Ergebnis" erwirtschaftet worden. Dazu trug nach Konzernangaben vor allem das Passagiergeschäft bei. Spohr verwies zudem auf Fortschritte bei den "Kostenstrukturen" und beim Ausbau der Billigtochter Eurowings.
Die größte Ergebnisverschlechterung dagegen verzeichnete den Angaben zufolge die Frachtsparte Lufthansa Cargo. Im Frachtverkehr gebe es derart "massive Überkapazitäten", dass die durchschnittlichen Erlöse inzwischen auf das Niveau der Finanzkrise von 2009 gefallen seien, erklärte der Konzern.
Der Luftfahrtbranche insgesamt steht nach Ansicht von Spohr ein "schwieriges zweites Halbjahr" bevor. "Die Terroranschläge in Europa, aber auch die zunehmende politische und wirtschaftliche Unsicherheit hinterlassen im Passagierverkehr ihre Spuren", erklärte er. So seien insbesondere Vorausbuchungen für Langstreckenflüge nach Europa zurückgegangen. Weiterhin sei mit hohem Preisdruck zu rechnen.
Die Lufthansa hatte bereits vor zwei Wochen mitgeteilt, dass sie ihre Gewinnprognose für 2016 senke, und dafür ebenfalls die jüngsten Anschläge und eine allgemein unsichere Lage angeführt. Spohr bestätigte am Dienstag die damalige Vorhersage, dass für das laufende Jahr ein Ergebnis unter dem vom Vorjahr zu erwarten sei.