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New York und London: Die Börsenstädte sind aktientot

Veröffentlicht am 08.02.2020, 09:00
Aktualisiert 08.02.2020, 09:06
© Reuters.
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Letzte Woche bin ich aus London zurückgekommen. Neben dem Brexit hat mich generell beschäftigt, was eine Weltstadt ausmacht, wie es sich dort lebt und welche Rolle sie für Börse und Wirtschaft hat.

Natürlich ist London neben New York das bedeutendste Finanzzentrum der Welt. Was mich aber überrascht hat, ist, dass die beiden Städte sehr wenige börsennotierte Unternehmen von Relevanz haben. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Diese beiden riesigen Städte, die besessen sind von Finanzen und Börse, sind im Vergleich zu ihrer Größe und Bedeutung fast schon Wüsten, was börsennotierte Großunternehmen angeht. Dabei sollte es nirgends auf der Welt einfacher sein als dort, an Kapital zu kommen.

Schauen wir uns einmal die Daten dazu an. Mit der letzten systematischen Auswertung der wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt, die PwC im Frühjahr des letzten Jahres erstellt hat, kann man die Situation gut untersuchen.

New York ist in den Top Ten gar nicht erst vertreten. Unter den ersten zwanzig sieht es dann schon ein wenig besser aus. Dort ist man immerhin auf Platz 11 mit JP Morgan Chase und als Schlusslicht auf Platz 20 mit dem Telekommunikationsriesen Verizon Communications vertreten.

Wer denkt, dass New York wenigstens unter amerikanischen Finanzinstituten einen Homerun macht, wird überrascht. Visa (Platz 12) hat seine Zentrale in San Francisco und die Bank of America (NYSE:BAC) (Platz 16) in Charlotte, wobei ihre Wurzeln ebenfalls in San Francisco sind.

London ist noch deutlich weiter hinten zu finden. Die Stadt schafft es mit der internationalen Großbank HSBC (Platz 49) gerade noch in die obere Hälfte und ist kurz darauf auch mit BP (LON:BP) (Platz 54) vertreten. Dann tauchen Londoner Konzerne erst wieder am Ende auf. Das Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline landet auf Platz 91 und der Bergbaukonzern Rio Tinto (LON:RIO) schafft es mit Platz 100 gerade noch auf die Liste.

Natürlich kann man hier auch zu viel reininterpretieren. New York und London sind wichtige Städte, aber nur zwei von vielen bedeutenden Metropolen. Ich bin aber der Ansicht, dass es etwas über das heutige Finanzsystem aussagt, dass in der Nähe der größten Börsen der Welt fast keine wirklich relevanten Börsenunternehmen gedeihen. Was es dort an großen börsennotierten Konzernen gibt, gehört zum Status quo, es sind alteingesessene Konzerne.

Vielversprechende und innovative Unternehmen werden nicht mit den Unsummen an vor Ort verfügbarem Kapital gehegt, gepflegt und groß gemacht. Vermutlich sind kurzfristige Anreize, Risikoaversion und fehlende Vorstellungskraft die größten Hindernisse, natürlich neben hohen Mieten und verstopfter Infrastruktur.

Für den einen oder anderen mögen diese Argumente weit hergeholt sein, aber ein weiterer Blick auf die Auswertung unterstützt diese Ansichtsweise. Aus den letzten Top 100 geflogen sind neben acht anderen Unternehmen: Bristol-Myers Squibb (NYSE:BMY) (New York), British American Tobacco (LON:BATS) (London), General Electric (NYSE:GE) (effektiver Hauptsitz New York) und Goldman Sachs (NYSE:GS) (New York). Neu hinzu kamen PayPal (NASDAQ:PYPL), Salesforce (NYSE:CRM).com und weitere Unternehmen, die allesamt weit, weit weg sind von den ungeduldigen Börsenparketts von New York und London.

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Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Bristol-Myers Squibb, PayPal Holdings, Salesforce.com und Visa. The Motley Fool empfiehlt Verizon Communications.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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