Leider haben es gleich mehrere Studien bewiesen. Nämlich, dass Privatanleger bei der Geldanlage deutlich schlechter abschneiden als der Markt. Aber warum ist das so? Vermutlich weil der Normalbürger sicherlich mit einer völlig anderen Sichtweise an seine Investitionen herangeht als ein Großinvestor.
Auch spielen die Faktoren Gier und Angst wahrscheinlich immer wieder eine entscheidende Rolle. Denn sie sind es, die den Anleger häufig dazu verleiten, teure Fehler zu begehen. Doch die Kernfrage muss lauten, was es denn nun ist, das über Erfolg oder Misserfolg an der Börse entscheidet?
Um hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen, schauen wir uns heute einmal drei Dinge an, die erfolgreiche Investoren bei ihrer Aktienanlage eventuell anders machen.
Sie haben Vertrauen in sich selbst Viele Anleger lassen sich durchaus gerne von anderen beraten. Oder sie hören auf Tipps von Freunden, Bekannten oder Arbeitskollegen. Doch solch ein Vorgehen ist meistens nicht unbedingt von Erfolg gekrönt.
Schlimmer noch. Es kann unter Umständen auch Geld kosten, weil man ständig irgendwelchen Trends hinterherjagt und so vielleicht auch häufig kostspielige Umschichtungen in seinem Depot vornimmt.
Man sollte die Sache also anders angehen, wenn man ein etwas erfolgreicherer Anleger werden möchte. Zuerst könnte es ratsam sein, sich erst einmal eine entsprechende Strategie zurechtzulegen. Hat man diese gefunden, ist es nun im nächsten Schritt nötig, sie auch rigoros umzusetzen.
Dafür muss man sich meines Erachtens aber auch etwas zutrauen. Und zwar ganz allein und mit dem richtigen Gespür, die besten Aktien für sein Portfolio auszusuchen. Man braucht dafür natürlich das Selbstbewusstsein, dass nur man selbst in der Lage ist, sich an seine vorher festgelegte Strategie auch zu halten.
Wichtig ist also, dass man an sich glaubt und den einmal eingeschlagenen Weg auch bis zum Ende mitgeht. Denn genauso machen es schließlich erfolgreiche Investoren.
Sie sind langfristig investiert Es soll ja immer noch viele Menschen geben, die denken, dass gerade an der Börse der schnelle Reichtum möglich ist. Und dies erkennt man dann oft auch an ihrem Verhalten, wenn es um ihre Börsenaktivitäten geht. Es wird gekauft und verkauft, als wenn es schon morgen keinen Aktienhandel mehr geben würde. Allerdings sieht dies für mich eher nach Spekulieren als nach Investieren aus.
Erfolgreiche Anleger hingegen wissen, dass am Aktienmarkt aber gerade die Zeit eine große Rolle spielt. Denn die Renditen, die man mit seinen Aktien erzielen kann, können umso höher ausfallen, je länger man investiert ist. Dazu muss man wissen, dass sich Aktienkursanstiege über längere Zeiträume hinweg exponentiell entwickeln können.
Nehmen wir zum Beispiel einen Anleger, der 100 Aktien zu einem Stückpreis von 50 Euro erwirbt. Wenn sich der Aktienkurs nun mit der Zeit verdoppeln sollte, so steigt der Gesamtwert natürlich von 5.000 Euro auf 10.000 Euro an.
Geht es mit den Papieren nun noch weiter nach oben und sie verdoppeln sich etwa nochmals im Kurs, würde es für unseren Anleger nun aber schon eine Vervierfachung seines eingesetzten Kapitals bedeuten. Denn schließlich beträgt der Gesamtwert nun schon stolze 20.000 Euro.
Wie hoch letztendlich der Gewinn ausfallen könnte, wenn man seinen Aktien vielleicht sogar über Dekaden die Treue hält, kann sich an dieser Stelle bestimmt jeder vorstellen.
Sie lassen sich auch in Crash-Phasen nicht aus der Ruhe bringen Auch dieser Umstand kann sehr wichtig für eine erfolgreiche Aktienanlage sein. Denn in Zeiten, in denen die Kurse stark einbrechen, bekommen nicht wenige kalte Füße und verkaufen ihre Aktien. Dadurch haben sie dann aber keine Gelegenheit mehr, an einem späteren Aufschwung teilzuhaben. Zusätzlich geht natürlich auch keine Dividende mehr auf dem Konto ein.
Außerdem hätte man damit auch etwas getan, was man am Anfang seiner Börsenkarriere sicherlich nicht wollte. Nämlich oben kaufen und unten verkaufen. Denn dies stellt in keiner Weise eine Strategie dar, mit der man langfristig an der Börse erfolgreich sein kann.
Bevor man also aus Angst übereilt seine Aktien verkauft, sollte man sich einmal die Frage stellen, warum dies Großaktionäre in Crash-Zeiten in aller Regel nicht tun. Nehmen wir beispielsweise Susanne Klatten und Stefan Quandt. Also ich halte es für relativ unwahrscheinlich, dass sich die beiden wegen eines Börsencrashs etwa von ihrem Milliardenanteil an BMW (ETR:BMWG) (WKN: 519000) trennen würden.
Ich denke, genau hier liegt der Schlüssel dafür, auch in Krisenzeiten besonnen zu bleiben. Warum trennen sich also Großaktionäre in Crash-Phasen nicht von ihren Aktienpaketen, obwohl sie hier ja oftmals unter Buchverlusten in Milliardenhöhe zu leiden haben?
Wer auf diese Frage eine logisch hergeleitete Antwort gefunden hat, der sollte dann auch wissen, warum man als Investor bei einer Börsenkorrektur nicht eine seiner Aktien verkaufen sollte.
Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von BMW.
Motley Fool Deutschland 2022