Paris (Reuters) - Der Einstieg der Niederlande bei Air France-KLM ist in Frankreich auf Kritik gestoßen.
"Das ist ein unfreundlicher, überraschender Schritt, der für Air-France-KLM finanziell extrem schädlich ist", sagte ein Insider im französischen Finanzministerium am Mittwoch. Die niederländischen Behörden hätten auf ihr Investment bereits 70 Millionen Euro verloren. Der Einstieg des niederländischen Staates sei mit dem eines aktivistischen Investors vergleichbar und verwirre Investoren. Air France-KLM-Aktien büßten in Paris mehr als zehn Prozent ein.
Experten warnten davor, dass der Konzern zum politischen Spielball der beiden Großaktionäre Frankreich und Niederlande werden könnte. Der Insider aus Frankreich wollte sich aber nicht dazu äußern, ob der französische Staat seine Anteile nun erhöhe. Mit 14,29 Prozent ist Frankreich der größte Anteilseigner und hält sogar Stimmrechte von 22 Prozent. Der niederländische Finanzminister Wopke Hoekstra hatte am Dienstag mitgeteilt, dass der Staat künftig mehr Einfluss auf die Geschäftsentscheidungen der Fluggesellschaft haben wolle und deshalb einen Anteil auf dem Niveau der französischen Regierung anstrebe. Der niederländische Staat habe bereits 12,7 Prozent der Anteile an der Fluggesellschaft im Wert von 680 Millionen Euro erworben.
Konzernchef Benjamin Smith will das Unternehmen durch bessere Zusammenarbeit seiner beiden großen Airlines auf niedrigere Kosten trimmen. KLM-Boss Pieter Elbers hatte sich gegen Smiths Integrationspläne gewehrt. Vergangenes Jahr hatte es der französische Finanzminister Bruno Le Maire abgelehnt, den französischen 14-Prozent-Anteil zu verringern.