Neue Daten des M&A-Instituts Bureau van Dijk (M&A ist englisch für Übernahmen und Fusionen) zeigen, dass im August 2018 das Übernahme-Volumen in Nordamerika erneut über 100 Mrd. Dollar lag. Damit lag das Volumen in diesem Jahr mit Ausnahme des Februars jeden Monat im dreistelligen Milliardenbereich.
Im Vormonat wurden vorläufigen Daten zufolge 1.707 M&A-Transaktionen im Gesamtwert von 130 Mrd. Dollar angekündigt. Dies ist zwar gegenüber dem Vormonat ein Rückgang, doch im August liegt der Wert häufig unter dem Jahresschnitt (Urlaubszeit).
Der Volumen-Rückgang von knapp 10% ist also genau wie in Westeuropa (der Übernahme-Sensor berichtete in der Vorwoche) kein Hinweis auf eine Trendwende. Im Gegenteil: Das Jahr 2018 dürfte das beste Übernahme-Jahr aller Zeiten in der Marktregion Nordamerika werden. Nach 8 Monaten wurden bereits Deals im Volumen von rund 1,3 Bio. Dollar verkündet.
Investoren wollen mehr: Übernahmen nicht selten einziger Weg zu höherer Marge
Eine der wichtigsten Einflussgrößen für das Übernahme-Geschäft ist der Zins: Je besser die Zinskonditionen sind, desto rentabler ist eine Übernahme, da die Kosten für die Kapitalbeschaffung geringer sind. Sie sind wahrscheinlich auch eher bereit einen Kredit aufzunehmen, wenn der Schuldzins 5% anstelle von 15% ist.
So ist es auch bei den Firmenbossen. Einer Umfrage unter führenden US-Managern zu Beginn dieses Jahres zeigte, dass über die Hälfte einen Deal zur Geschäftserweiterung in Erwägung zieht. Unter den Prioritäten rangierte eine Übernahme häufig noch vor Aktienrückkäufen oder Dividendenausschüttungen.
Zwar wird der Zins in diesem Jahr weiter angehoben, doch wird auch das nichts daran ändern, dass die Unternehmen sich mit Übernahmen verstärken werden. Viele Investoren verlangen von den Unternehmen, dass die Gewinnspannen ausgeweitet werden. Bei nicht wenigen Firmen sind allerdings ohne Deals keine weiteren Steigerungen mehr möglich.
Kommende Zinserhöhung verringert Übernahme-Anreiz von Private Equity-Gesellschaften
Während die kommenden Zinserhöhungen die Entscheidung von Firmenbossen bezüglich eines Deals kaum beeinflussen wird, muss davon ausgegangen werden, dass Private Euqity-Gesellschaften in Nordamerika nicht mehr ganz so tiefe Taschen haben wie zu Beginn des Jahres. In den beiden Sommermonaten Juli und August zeigte sich eine erste Zurückhaltung. So lag das Volumen in den beiden Monaten zusammen nur so hoch wie im Juni oder Januar.
Denn ausgehend von den erreichten Gewinnspannen einiger Übernahme-Kandidaten und den seit Februar wieder gestiegenen Bewertungen, werden die Anreize geringer. Erste Gesellschaften haben bereits angekündigt, vorsichtiger zu agieren. Vor kurzem wurde das Anreiz-Problem auf einem Private Equtiy-Event in den USA thematisiert. Der Zeithorizont, mit dem Käufer aus der Branche kalkulieren, liegt bei rund fünf bis sieben Jahren.
Ausgehend vom aktuellen Niveau müssen die Käufer auf Basis aktueller Wirtschaftsdaten einen Abschwung einkalkulieren, auch wenn er vermutlich nicht sehr zeitnah kommen wird. Das führt dazu, dass sich das Auszahlungsprofil verschlechtert, ein späterer Verkauf womöglich komplizierter wird. In Summe: Eine Übernahme wird unattraktiver.
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Ein Beitrag von Jens Gravenkötter.