Die Aktie der Nordex SE (DE:NDXG) stand zuletzt, mal wieder, unter Abgabedruck. Grund hierfür waren die vom Unternehmen vorgelegten Geschäftszahlen, die jedoch eigentlich wenig Überraschungen beinhalteten. Vielleicht überraschte dies einige Analysten und Anleger!
Nordex zuletzt (fast nur noch) im Ausland erfolgreich…
Denn da Nordex zuletzt einige Großaufträge im Ausland (wie bspw. Argentinien, Brasilien oder Südafrika) gewinnen konnte, hatten einige Analysten und Anleger wohl mit einer positiven Überraschung gerechnet. Ich tat dies jedoch nicht. Denn wer sich näher mit Nordex befasst, wird sehr schnell bemerken, dass das Unternehmen in erster Linie vom deutschen Heimatmarkt abhängig ist – und dieser schwächelt bereits seit einiger Zeit.
Für diese Schwäche gibt es auch gute Gründe, in erster Linie ist es aber natürlich das Ausschreibungsverfahren für neue Windparks. Denn hier hat man vor gut zwei Jahren auf sogenannte „holländische Auktionen“ (auch: Rückwärtsauktionen) umgestellt. Dies bedeutet, dass Unternehmen für Windkraftprojekte bieten können und am Ende der günstigste Anbieter eben den Zuschlag bekommt. Gut für die Windparkbetreiber, aber schlecht für Nordex und Co.
Erst ab 2020 wird es in Deutschland besser!
Aufgrund dieses neuen Vergabeverfahrens stand natürlich der deutsche Markt unter Druck. So gab und gibt es schwer angeschlagene Unternehmen, die unbedingt Geld und daher den Zuschlag um jeden Preis brauchen. Dadurch wurden und werden die Preise natürlich kaputtgemacht. Aber, und das ist das Gute daran: über kurz oder lang werden solche angeschlagenen Unternehmen nach und nach vom Markt verschwinden. So funktioniert eben Marktwirtschaft! Daher sollte es spätestens ab 2020 auch auf dem deutschen Windkraftmarkt wieder besser laufen.
Nordex dürfte, wenngleich unter Schmerzen, bis dahin überleben – und dann einer der größten Profiteure dieser dann neuen Situation werden. Solange die Aktie daher in den kommenden Tagen und Wochen nicht mehr unter das bisherige Korrekturtief im Bereich 7,00 Euro fällt, sind die aktuellen Kurse eine gute Gelegenheit für mittel- bis langfristige Anleger den Titel einzusammeln. Tatsächlich liegt mein Kursziel für den Titel bis Mitte 2022 nämlich bei mindestens 18,00 bis 20,00 Euro, im „Best Case“ wären sogar 25,00 bis 30,00 Euro möglich!
Ein Beitrag von Sascha Huber.
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