Bei der Nordex-Aktie (DE:NDXG) kam es heute zu einer starken Abwärtsbewegung. Deutlich mehr als 10 % ging es für die Aktie des Windkraftanlagenbauers nach unten. Spekulanten hatten den Kurs in den vergangenen Tagen immer weiter ansteigen lassen, sie hofften auf einen optimistischen Ausblick durch den sich immer weiter verbessernden Auftragseingang.
Quartalszahlen im Überblick: Auftragseingänge bringen neues Geschäft!
Die bisherige Entwicklung beim Auftragseingang setzt sich weiter fort. Damit hat sich der Auftragseingang in den ersten 9 Monaten des Jahres 2018 auf 3 Gigawatt (GW) erhöht. Durch die globale Ausrichtung des Unternehmens ist man in Bezug auf lokale Märkte immer weniger anfällig, wie der Vorstand mitteilte. Auch bei der Entwicklung neuer Anlagen wurde das Ziel erreicht und die ersten Bestellungen für den Delta4000 sind bereits eingegangen.
Ein Blick auf das Gesamtjahr 2018: Die Wettbewerbssituation bleibt weiterhin schwierig!
Trotz der breiten Nachfrage nach Windkraftanlagen werden die Preise durch den intensiven Wettbewerb niedrig gehalten und dadurch fallen auch die Margen geringer aus. Nach den bisherigen Prognosen wird sich am Markt und der Wettbewerbssituation auch im kommenden Jahr nichts ändern. Trotzdem hat Nordex Positives zu berichten. Neben dem Auftragseingang hat sich auch der Auftragsbestand im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Die Entwicklung ist in allen drei Segmenten sichtbar.
Veränderungen bei den Produktionsleistungen nach Regionen
Im Feld Produktion ist der Deutsche Markt weiterhin der wichtigste. Jedoch ist in den Zahlen klar ersichtlich, dass die Megawatt-Zahl in nahezu allen Kernländern rückläufig war. Vor allem in Deutschland und Spanien hat sich die MW-Leistung der installierten Turbinen deutlich reduziert. In Brasilien erreichte man eine leichte Steigerung und in Indien hat man eine sehr erfreuliche Entwicklung gemacht.
Kennzahlen im Überblick: Wie sieht es mit der Ertragslage aus?
Der Umsatz war in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres rückläufig. Konkret ging es um 23,8 % nach unten. Die EBITDA-Marge ist weiter gesunken und beträgt nur noch 4 %. Im Vorjahreszeitraum betrug die Marge noch 7,8 %. Das Finanzergebnis ist wie im Vorjahr stark negativ. Deshalb befindet sich auch das Ergebnis je Aktie im negativen Bereich. Im vergangenen Jahr war das Ergebnis noch positiv.
Wie steht es um die Eigenkapitalausstattung?
Die Eigenkapitalquote ist um 9 Prozentpunkte zurückgegangen und beträgt nun nur noch 23,7 % nach 32,7 % in 2017. Auf der Kostenseite könnte sich nun auch die Mitarbeiterzahl bemerkbar machen. Diese ist um rund 300 Mitarbeiter gestiegen. Der Nordex-Konzern beschäftigt aktuell 5.608 Mitarbeiter.
Die Prognose für die Zukunft!
Beim Konzernumsatz geht die Nordex Group bis Ende des Jahres von einem Wert zwischen 2,4 Mrd. Euro und 2,6 Mrd. Euro aus. Die EBITDA-Marge dürfte auf einem ähnlichen Niveau wie nach 9 Monaten liegen, das ist nicht wirklich berauschend. Bis zum Jahresende sollen noch Investitionen von rund 110 Mio. Euro getätigt werden.
Ausblick für die Aktie: Wie sieht der charttechnische Ausblick nach den Zahlen aus?
Charttechnisch hat sich trotz des starken Kursrückgangs zunächst nichts großartig verändert. Der Kurs läuft weiter in einem Seitwärtstrend, aber das mögliche Ausbruchsszenario nach oben wurde erst einmal vertagt. Operativ steht das Unternehmen eigentlich recht gut da, aber der Wettbewerbsdruck schlägt sich einfach enorm auf die Margen nieder. Da sich daran wohl auch im Jahr 2019 nichts ändern dürfte, wird es für die Nordex-Aktie herausfordernd bleiben.
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Ein Beitrag von Johannes Weber.