Investing.com - Der Euro weitet am Donnerstag gegenüber dem Dollar seine Verluste aus und rutscht auf den tiefsten Stand seit drei Wochen. Das Sitzungsprotokoll der Europäischen Zentralbank hält Zweifel an der Stärke der Einheitswährung fest.
EUR/USD erreichte ein Sitzungstief von 1,1662, den niedrigsten Stand seit dem 27. Juli. Zuletzt notierte das Paar bei 1,1700.
Die Entscheidungsträger sind der Ansicht, dass der Euro zu stark im Wert steigen könnte, nachdem dieser in den vergangenen Monaten gegenüber dem Dollar auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren geklettert war.
„Zwar lassen sich die aktuellen Wendungen der finanziellen Vermögenswerte auf die wirtschaftliche Erholung der Region zurückführen, dennoch wurden Bedenken hinsichtlich möglicher überschießender Preisanpassungen in der Zukunft vor allem an den Devisenmärkten geäußert,“ so das Protokoll.
„Es wurde betont, dass die nach wie vor günstigen finanziellen Rahmenbedingungen nicht als selbstverständlich hingenommen werden und zum großen Teil von der anhaltenden geldpolitischen Unterstützung abhängen.“
Das Protokoll hält zwei Faktoren des Euro-Anstiegs fest: Die Beseitigung eines politischen Risikos nach der Wahl von Emmanuel Macron zum Präsidenten Frankreichs. Der zweite Faktor sind die Markterwartungen in Bezug auf die US-Leitzinsen.
Im vergangenen Monat beließ die EZB Zinssätze und Wertpapierkäufe unverändert, es wird jedoch spekuliert, dass die Bank im Herbst mit der Straffung ihrer äußerst lockeren Geldpolitik beginnen wird.
Auch gegenüber dem Pfund fällt der Euro, EUR/GBP verliert 0,41 Prozent auf 0,9090 und verlässt damit das am Mittwoch erreichte Zehnmonatshoch von 0,9142.
Der Euro schwächelt infolge von Berichten am Mittwoch, denen zufolge Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi bei der Fed-Konferenz in Jackson Hole keine neuen geldpolitischen Botschaften verkünden wird.
Im Vorfeld der Rede am 25. August stieg die Spannung an, da die Märkte auf Signale in Bezug auf die EZB-Politik gehofft hatten. Bei seiner letzten Rede in Jackson Hole legte Draghi den Grundstein für das EZB-Programm zur quantitativen Lockerung.