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Oppenheimer: Fed-Zinssenkung könnte Sektorenrotation beschleunigen

Veröffentlicht am 26.08.2024, 15:31
© Reuters.
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Investing.com - Die Aktienmärkte stehen vor einer neuen Phase. Nachdem die US-Notenbank (Fed) für ihre Sitzung am 18. September eine mögliche Zinssenkung signalisiert hat, reagieren die Anleger prompt und bereiten sich auf das Ende der restriktiven Geldpolitik vor. Die Aussicht auf niedrigere Zinsen lässt nicht nur die Kurse steigen, sondern auch die Erwartungen an eine nachhaltige Erholung quer durch die Sektoren.

Die Analysten von Oppenheimer analysieren die Situation nüchtern und kommen zu dem Schluss: „Die jüngsten Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell auf dem Wirtschaftssymposium in Jackson Hole deuten stark auf eine bevorstehende Zinssenkung hin.“ Sie gehen davon aus, dass der Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt wird. Ein Basispunkt entspricht dabei 0,01 Prozentpunkten.

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Die Arbeitsmarktdaten als treibende Kraft

Eine entscheidende Rolle spielt hierbei die kürzlich veröffentlichte Korrektur der Arbeitsmarktdaten. Diese Anpassung, die eine Reduzierung der Beschäftigungsgewinne um 818.000 Stellen im Zeitraum von April 2023 bis März 2024 aufzeigt, hat den Druck auf die Fed erhöht. Oppenheimer betont, dass diese Zahlen „zu dem Vertrauen beigetragen haben, das die Fed gesucht hat, um ihre Politik zu ändern, auch wenn die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit offensichtlich bleibt.“ Mit anderen Worten: Obwohl die US-Wirtschaft weiterhin robust erscheint, sind die korrigierten Arbeitsmarktdaten Grund genug, die Zinsen vom höchsten Niveau seit mehr als zwei Jahrzehnten zu senken.

Die Reaktion der Märkte auf diese Signale war prompt. Die Aktienkurse stiegen, während die Anleiherenditen, also die Verzinsung von Staatsanleihen, sanken. Dies ist ein typisches Muster, wenn Anleger eine Lockerung der Geldpolitik erwarten. Für Oppenheimer ist dies keine Überraschung, sondern eine Bestätigung ihrer Prognose.

Breitere Marktrallye erwartet

Die Experten sehen in der Reaktion der Märkte eine Verstärkung der bereits im Oktober letzten Jahres begonnenen Aktienmarktrallye. Diese Rallye, die bisher hauptsächlich von einigen wenigen Sektoren getragen wurde, könnte sich nun auf breitere Teile des Marktes ausdehnen. „Die Rallye, die sich auf einige wenige Sektoren konzentrierte, dürfte sich nun auch auf die hinterherhinketen Sektoren ausdehnen und ein ausgewogeneres Wachstum auf dem gesamten Markt ermöglichen“, so Oppenheimer.

Insbesondere der Technologiesektor, der seit Jahren die Märkte dominiert, wird weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Doch Oppenheimer erwartet, dass auch andere Sektoren davon profitieren werden, insbesondere solche, die technologiebezogene Dienstleistungen und Infrastrukturen nutzen, um die Effizienz ihrer Unternehmen zu steigern. „Wir gehen davon aus, dass der Sektor Informationstechnologie weiterhin zu den Sektoren gehören wird, die den Markt nach oben führen können und gleichzeitig anderen Sektoren Raum geben, an diesem Prozess teilzuhaben und ihn anzuführen“, schreiben die Analysten.

Zyklische Sektoren im Fokus

Mit Blick auf die zukünftige Marktentwicklung bleibt Oppenheimer in zyklischen Sektoren übergewichtet. Zyklische Sektoren sind Branchen, deren Geschäftserfolg stark von der allgemeinen Wirtschaftslage abhängt, wie beispielsweise die Automobil- oder die Bauindustrie. Im Vergleich dazu stehen defensive Sektoren, die auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stabil bleiben, wie die Nahrungsmittelindustrie oder das Gesundheitswesen. Diese Schwerpunkte, kombiniert mit einer Diversifizierung über Wachstums- und Value-Stile sowie unterschiedliche Marktkapitalisierungen, sollen die Risiken streuen und gleichzeitig von der erwarteten Markterholung profitieren.

Ein besonderes Augenmerk legen die Analysten auf Small-Cap- und Mid-Cap-Aktien, also Unternehmen mit geringer bzw. mittlerer Marktkapitalisierung. Diese Werte könnten, so die Einschätzung, neues Interesse wecken, wenn sich der Markt auf die neue Zinspolitik der Fed einstellt. Solche Unternehmen bieten oft ein höheres Wachstumspotenzial, gehen jedoch auch mit einem höheren Risiko einher.

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