Nach zwei Gewinnwarnungen hat sich der Aktienkurs des Lichttechnikspezialisten Osram Licht (F:OSRn) zuletzt mehr als halbiert. Zwar war die Aktie um 80,00 Euro zu teuer und eine entsprechende Korrektur zu erwarten. Aber ein Kursrückgang von – in der Spitze – rund -60% erscheint dann doch des Guten bzw. Schlechten etwas (zu) viel.
Gegenbewegung ruft bisher schlafende Analysten auf den Plan
Da einige Anleger im Zuge des Abverkaufs einfach übertrieben hatten, kam es zuletzt zu einer deutlichen Gegenbewegung in der Aktie. So stieg der Titel innerhalb kurzer Zeit von Tiefstkursen unterhalb von 32,00 Euro auf über 40,00 Euro an – und damit immerhin um mehr als +25%. Genau wie der Absturz zuvor jedoch etwas zu viel des Guten war, ist auch diese kurzfristige Kursrally jetzt etwas übertrieben. Kein Wunder also, dass sich nun die Analysten langsam zu Wort melden.
Denn diese wurden, genau wie zum Teil auch ich selbst (zwar bezeichnete ich die Aktie um 80,00 Euro mehrfach als zu teuer, hätte aber mit einer Bodenbildung der Aktie zwischen 48,00 und 52,00 Euro gerechnet!), durch die beiden Gewinnwarnungen natürlich auf dem falschen Fuß erwischt. Da kommt eine solch starke Gegenbewegung natürlich jetzt wie gerufen, um die Aktie reihenweise abstufen zu können.
HSBC-Analyst Hagmann macht den Anfang!
Den Anfang machte dabei der HSBC-Analyst Michael Hagmann. So glaubt der Analyst nicht mehr an zweistellige prozentuale Wachstumsraten bei OSRAM Licht, weshalb er auch seine bisherigen Umsatz- und Gewinnprognosen kürzte. Infolgedessen stufte er die Aktie dann auch von bisher „Buy“ („Kaufen“) auf nunmehr „Hold“ („Halten“) herab und kappte dabei zugleich sein Kursziel von – bis dato – 76,00 Euro auf nunmehr nur noch 40,00 Euro.
Ich bin hier zwar einen Tick optimistischer und könnte mir sogar eine Rückkehr der Aktie in Richtung der 50,00-Euro-Marke vorstellen. Allerdings wird dies keinesfalls auf Sicht weniger Tage oder Wochen passieren. Denn nach den beiden unerwarteten Gewinnwarnungen zuletzt muss sich das Management jetzt erst einmal wieder das Vertrauen der Anleger erarbeiten. Und wie sagte Warren Buffett mal ganz richtig? „Um Vertrauen aufzubauen, braucht es Jahre. Zerstören kann man es hingegen in nur einer Sekunde.“
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Ein Beitrag von Sascha Huber.