Investing.com - Die Aktie von Palantir (NASDAQ:PLTR) steht 2025 möglicherweise vor einer Ausweitung der jüngst losgetretenen Korrektur. Das US-Investmenthaus Jefferies sieht das Risiko, dass der hohe Bewertungsmultiplikator des Datenspezialisten weiter sinken könnte. Seit Jahresbeginn haben die Papiere bereits 15 Prozent verloren, und dennoch wird Palantir nach wie vor mit dem 46-fachen des erwarteten Umsatzes für die kommenden zwölf Monate bewertet – mehr als doppelt so hoch wie der nächsthöher bewertete Softwarekonzern. Zur Erinnerung: 2024 hatte die Aktie nach einer spektakulären Rally von 341 Prozent ein Allzeithoch erreicht.
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Insiderverkäufe sorgen für Unruhe
Ein wesentlicher Belastungsfaktor für den Kurs könnten die massiven Insiderverkäufe der vergangenen Monate sein. Laut Jefferies hat CEO Alex Karp seit Mitte 2024 Palantir-Aktien im Wert von mehr als zwei Milliarden Dollar verkauft. "Obwohl er bereits rund 21 Prozent aller seiner Anteile an PLTR verkauft hat, sieht sein aktueller Handelsplan gemäß Regel 10b5-1 den Verkauf von weiteren rund 7 Millionen Aktien bis Mai 2025 vor", so die Experten.
Quelle: Jefferies
Andere Führungskräfte haben sich zusätzlich von Anteilen im Umfang von über 600 Millionen Dollar getrennt. Diese Verkäufe, die über sogenannte Rule-10b5-1-Handelspläne abgewickelt wurden, könnten das Vertrauen der Anleger belasten und für nachhaltigen Druck auf die Aktie sorgen.
"Das Ausmaß der Insiderverkäufe schafft einen deutlichen Überhang, der den Kurs beeinträchtigen könnte", kommentieren die Analysten.
Bewertung unter Druck
Palantirs Bewertungsmultiplikator – das Verhältnis von Unternehmenswert zum erwarteten Umsatz – hat sich 2025 bereits um 15 Prozent verringert, nachdem er 2024 noch einen Anstieg von 282 Prozent verzeichnet hatte. "Die letzte Phase einer derart massiven Multiple-Expansion haben wir während der Covid-Zeit gesehen, als viele Wachstumsunternehmen eine sprunghafte Ausweitung ihrer Multiples erfuhren", erklärt Jefferies-Analyst Brent Thill. Jetzt befinde man sich jedoch in einem "normalisierteren Marktumfeld". Faktoren wie schwankende Zinsen, nachlassende Euphorie um KI-Technologien und die erwähnten Insiderverkäufe könnten den Bewertungsmultiplikator in den nächsten Monaten weiter schrumpfen lassen.
Quelle: InvestingPro
Quelle: InvestingPro
Aktionärsstruktur verändert sich
Ein weiterer Punkt: Die Aktionärsstruktur hat sich zuletzt spürbar verändert. Mit der Aufnahme von Palantir in den Nasdaq 100 im Dezember 2024 stieg der Anteil institutioneller Investoren um fünf Prozentpunkte auf 32 Prozent. Die Analysten von Jefferies sehen dies kritisch, da der sogenannte "Retail-Premium" – also der Einfluss privater Anleger – künftig geringer ausfallen könnte. Das könnte zu einer stärkeren Kursvolatilität führen.
Quelle: Jefferies, FactSet
In ihrer Bewertung bleiben die Analysten zurückhaltend: Sie bestätigten ihre Einstufung "Underperform" und ihr Kursziel von 28 US-Dollar. Das entspricht einem Rückschlagpotenzial von über 56 Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs.
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