Investing.com - Gold-Futures handeln am Mittwoch beim tiefsten Stand seit fünf Jahren. Die Anleger erwarten die Veröffentlichung von wichtigen US-Wirtschaftsdaten im Laufe des Tages und erhoffen sich weitere Hinweise auf eine mögliche Zinsanhebung der Fed im September.
In der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handeln Gold-Futures zur Lieferung im Dezember im europäischen Morgenhandel mit 1.086,90 $ pro Feinunze, ein Abstieg von 0,35 Prozent oder 3,80 $. Über Nacht erreichten die Futures ein Sitzungstief von 1.083,90 $.
Am Vortag stiegen die Preise um 0,12 Prozent oder 1,30 $ an und schlossen bei 1.090,70 $ pro Feinunze ab. Am 24. Juli fielen die Preise mit 1.072,30 $ auf den tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren. Insgesamt sanken die Preise für das Edelmetall an der NYMEX im Juli um 6,72 Prozent oder 79,50 $, es ist der größte Monatsverlust seit Juni 2013.
Die USA veröffentlichen im Laufe des Tages den ADP-Arbeitsmarktbericht für Juli. ISM gibt einen Bericht zur Aktivität im Dienstleistungssektor heraus. Die Marktteilnehmer warten ebenfalls auf den bevorstehenden Bericht zu Beschäftigtenzahlen exklusive Landwirtschaft.
Die Markteinschätzungen gehen von einem Anstieg des Beschäftigtenwachstums um 223.000 aus. Ein monatlicher Anstieg der Beschäftigtenzahlen über 200.000 wird von Wirtschaftswissenschaftlern als ein Anzeichen für starkes Beschäftigungswachstum interpretiert.
Goldpreise an der Comex befanden sich in den vergangenen Monaten unter starkem Verkaufsdruck. Besonders negativ wirken sich Hoffnungen auf eine kurzzeitige Anhebung der Fed-Leitzinsen aus.
Höhere Fremdkapitalkosten werden als bearisch für Gold interpretiert, da das Edelmetall dann nur schwer mit Renditeanlagen konkurrieren kann.
Präsident der Federal Reserve Bank von Atlanta Dennis Lockhart bemerkte in einem Interview mit dem Wall Street Journal, dass die Fed "kurz davor" stehe, die kurzfristigen Zinsen anzuheben.
Weiterhin führte Lockhart hinzu, dass es einer "bedeutenden Verschlechterung" der Wirtschaft bedürfen würde, um seine Meinung hinsichtlich einer Anhebung der Zinsen im September zu ändern.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, lag früher am Tag bei 98,20, den höchsten Stand seit dem 23. April.
Ein starker US-Dollar drückt für gewöhnlich die Goldpreise, da es die Attraktivität des Metalls als alternativer Vermögenswert mindert. Er lässt auch andere in US-Dollar notierte Rohstoffe im Preis ansteigen, somit werden sie für Investoren, die andere Währungen halten, teurer.
Hoffnungen darauf, dass ein stetiges Wirtschaftswachstum in den USA die Federal Reserve Bank dazu veranlassen könnte, die kurzfristigen Zinssätze im September anzuheben, verliehen dem Greenback Auftrieb.
Ebenfalls an der Comex handelte Silber zur Lieferung im September mit 0,36 Prozent oder 5,2 US-Cents Verlust bei 14,50 $ pro Feinunze.
Kupfer-Futures zur Lieferung im September gingen um 0,63 Prozent oder 1,5 US-Cents zurück und handelten mit 2,347 $ pro Pfund.
Früher in der Woche brach Kupfer mit 2,321 $ pro Pfund auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren ein. Ausgelöst wurde der Kursabsturz durch enttäuschende Daten zur Aktivität im verarbeitenden Gewerbe Chinas.
China ist mit fast 40 Prozent des weltweiten Verbrauchs der weltweit wichtigste Kupferkonsument.