Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Entgegen dem allgemeinen Trend an den europäischen Börsen stieg die Aktie von Philips (AS:PHG) am Montag kräftig an. Der angeschlagene Medizintechnikhersteller will weitere 6.000 Stellen abbauen und so seine Rentabilität steigern.
Bis 14.11 Uhr MEZ legte die Philips-Aktie in Amsterdam um 5,8 % zu und war damit der beste Wert im Euro Stoxx 50, der um 0,9 % fiel.
Der Hersteller medizinischer Geräte, der im vergangenen Jahr von einem kostspieligen Rückruf seiner Schlafapnoe-Masken und einem allgemeinen Nachfragerückgang bei seinen Beatmungsgeräten im Zuge des Abklingens der Pandemie betroffen war, kündigte an, dass er weltweit weitere 6.000 Stellen streichen will. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der vom Vorstandsvorsitzenden Roy Jakobs angekündigten Stellenstreichungen auf rund 10.000, das sind 13 % der weltweiten Belegschaft.
"Wir ergreifen entschlossene Maßnahmen, um unsere Umsetzung zu optimieren und unsere Performance umgehend zu steigern", sagte Jakobs in einer Stellungnahme.
Die Aktie profitierte auch von den Zahlen für das vierte Quartal. Der vergleichbare Konzernumsatz erhöhte sich um 3 % und lag damit über den Erwartungen, auch wenn das Unternehmen erklärte, die Bedingungen in der Lieferkette seien "weiterhin schwierig". Der operative Gewinn verbesserte sich von 162 Millionen Euro im Vorjahr auf 171 Millionen Euro (1 Euro = 1,0915 Dollar), was jedoch nicht verhindern konnte, dass das Unternehmen im Gesamtjahr einen operativen Verlust von über 1,5 Milliarden Euro erlitt, bedingt durch eine massive Abschreibung des Goodwills und früherer F&E-Ausgaben im Zusammenhang mit dem Maskenrückruf. Jakobs sagte, dass etwa 90 % der notwendigen Nachbesserungen an den Geräten bereits durchgeführt worden seien.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieb im vierten Quartal mit 651 Millionen Euro weitgehend unverändert, der Auftragseingang ging jedoch um 8 % zurück, was zum Teil auf die sinkende Nachfrage nach COVID-19-bezogenen Produkten zurückzuführen ist.
Für das laufende Jahr erwartet Philips ein vergleichbares Umsatzwachstum, allerdings um weniger als 5 %, während das bereinigte EBITA positiv ausfallen soll. Beide Neuigkeiten haben den Markt positiv überrascht, der erwartet hatte, dass die operativen Probleme des Unternehmens die Gewinne im Jahr 2023 stärker belasten würden.