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Pläne für Kapitalerhöhung verschrecken Ceconomy-Anleger

Veröffentlicht am 19.06.2018, 13:56
© Reuters. Wolfgang Kirsch, CEO of Media-Saturn Germany uses a huge online product information screen in the European state-of-the-art store of German electronics retailer Media-Saturn after a news conference at the headquarters in Ingolstadt
CECG
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- von Alexander Hübner und Matthias Inverardi

Düsseldorf/München (Reuters) - Der Media-Saturn-Eigentümer Ceconomy will sich nach einer Einigung über die Zukunft seines defizitären Russland-Geschäfts frisches Kapital besorgen.

Eine Übereinkunft für den Verkauf der russischen MediaMarkt-Landesgesellschaft an den Safmar-Konzern stehe kurz bevor, bestätigte Ceconomy am Dienstag in Düsseldorf Informationen der Nachrichtenagentur Reuters. Im Gegenzug will sich Ceconomy mit 15 Prozent an der Safmar-Tochter M.Video beteiligen, einem Konkurrenten von MediaMarkt. Im Zuge dessen gebe es Überlegungen für eine Kapitalerhöhung um bis zu zehn Prozent. Damit könnte Ceconomy zum aktuellen Kurs gut 250 Millionen Euro einnehmen.

Die Pläne verschreckten die Ceconomy-Anleger. Die Aktie ging nach einem Reuters-Bericht über eine mögliche Kapitalerhöhung um mehr als zwölf Prozent auf 7,60 Euro in die Knie und fiel damit auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Dabei hat das Papier seit Januar bereits mehr als ein Drittel seines Wertes verloren. Das Bezugsrecht soll bei der Kapitalerhöhung ausgeschlossen werden, so dass Ceconomy die neuen Aktien über Nacht bei neuen Investoren platzieren könnte.

© Reuters. Wolfgang Kirsch, CEO of Media-Saturn Germany uses a huge online product information screen in the European state-of-the-art store of German electronics retailer Media-Saturn after a news conference at the headquarters in Ingolstadt

Ceconomy begründete die Kapitalpläne damit, sich "genügend Spielraum" erhalten und die Bilanz stärken zu wollen. Damit sei das Unternehmen zum einen gewappnet für die möglichen Folgen des weitgehenden Rückzugs aus Russland, habe aber zum anderen auch "etwaige weitere strategische Maßnahmen" im Blick. Ceconomy hatte sich für 452 Millionen Euro mit 24 Prozent am französisch-britischen Rivalen Fnac Darty beteiligt - in Finanzkreisen wird vermutet, dass Ceconomy diesen Anteil noch aufstocken möchte. Der Konzern leidet aber auch darunter, dass der Minderheitseigentümer seiner wichtigsten Beteiligung Media-Saturn, die Familie Kellerhals, eine Gewinnausschüttung der Elektronik-Handelskette und damit eine wichtige Einnahmequelle für Ceconomy blockiert.

Europas größter Elektronikhändler Media-Saturn kämpft im Russland-Geschäft mit Umsatzrückgängen. Die Kette betreibt dort nach der Schließung von fünf Filialen noch 57 Märkte. Ceconomy hatte kürzlich Verhandlungen über den Verkauf der Tochter an Safmar bestätigt. Zu diesem gehört nicht nur M.Video, sondern auch der Konkurrenz Eldorado, der bald mit M.Video fusioniert werden soll. Beide betreiben in ihrem Heimatmarkt jeweils mehr als 400 Läden. Media-Saturn müsste für einen 15-Prozent-Anteil an M.Video bis zu 258 Millionen Euro zahlen.

Ceconomy war im vergangenen Sommer aus der Aufspaltung von Metro (DE:MEOG) in einen Elektronik- und einen Lebensmittel-Konzern hervorgegangen. Ceconomy hatte dabei einen Anteil von knapp zehn Prozent an der neuen Metro erhalten. Dieser hat aber massiv an Wert verloren. Im vergangenen Quartal musste Ceconomy ihn um 131 Millionen Euro abschreiben.

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