📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

Politiker ärgern sich über Vorgehen von VW im Zuliefererstreit

Veröffentlicht am 23.08.2016, 05:15
Das Vorgehen von Volkswagen im Streit mit den Zulieferern hat bei Politikern von Regierung und Opposition für Verärgerung gesorgt. (Photo Tobias Schwarz. AFP)
VOWG
-

Das Vorgehen von Volkswagen im Streit mit den Zulieferern hat bei Politikern von Regierung und Opposition für Verärgerung gesorgt. (Photo Tobias Schwarz. AFP)

Das Vorgehen von Volkswagen (DE:VOWG) im Streit mit den Zulieferern hat bei Politikern von Regierung und Opposition für Verärgerung gesorgt. Union und Grüne kritisierten, dass der Konzern die eigenen Folgekosten durch das Abrufen von Kurzarbeitergeld begrenzen wolle und damit die Allgemeinheit belaste. Einem Bericht zufolge könnte die Zahlung an die Kurzarbeiter die Beitragszahler bis zu zehn Millionen Euro pro Woche kosten.

Der CDU-Arbeitsmarktexperte Karl Schiewerling sagte der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe): "Kurzarbeit ist keine Streikkasse für Unternehmen, die sich im Wirtschaftskampf befinden und eingegangene Verträge mutwillig nicht einhalten." Die Kosten des Streits zischen VW und den Zulieferern dürften nicht Dritten aufgebürdet werden.

Ähnlich äußerte sich der CSU-Mittelstandspolitiker Hans Michelbach: "Das Kurzarbeitergeld ist nicht dafür gedacht, dass man seine Nachfragemacht auf dem Buckel der Beitragszahler finanziell absichert", sagte er der "Rheinischen Post".

Der Mittelstandsbeauftragte der Grünen-Bundestagsfraktion, Thomas Gambke, argumentierte genauso: "Es ist nicht in Ordnung, dass der Beitragszahler belastet wird, weil ein Konzern mit seinen Zuliefererfirmen einen kaufmännischen Konflikt ausficht", sagte er dem Blatt. "Das geht gar nicht."

Die "Bild"-Zeitung berichtete unter Berufung auf interne Schätzungen, die Zahlung von Kurzarbeitergeld für VW-Beschäftigte könnte rund zehn Millionen Euro pro Woche kosten. Die Summe sei abhängig davon, wie viele der 28.000 bedrohten Mitarbeiter in den sechs VW-Werken letztlich in Kurzarbeit gehen. Die Produktion an den Standorten stoppte bereits am Montag. Bevor Kurzarbeitergeld ausgezahlt wird, müssen die Mitarbeiter zunächst Überstunden abbauen.

Mit Kurzarbeit können Unternehmen auf einen Auftragseinbruch reagieren, ohne gleich Mitarbeiter zu entlassen. Dafür wird vorübergehend die betriebliche Arbeitszeit gekürzt. Für den Verdienstausfall der Beschäftigten springt auf Antrag die Bundesagentur für Arbeit mit dem Kurzarbeitergeld ein, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Grundsätzlich könne bei der Entscheidung über Kurzarbeitergeld "auch ein Mangel an Rohstoffen oder Halbfertigwaren in Betracht kommen", zitierte die "Rheinische Post" das Bundesarbeitsministerium. Außerdem werde geprüft, ob der Arbeitsausfall vermeidbar sei, hieß es dort. Die endgültige Entscheidung würde von den zuständigen Arbeitsagenturen gefällt.

Die Bundesregierung hatte die beteiligten Firmen am Montag zu einer schnellen Verhandlungslösung aufgerufen. Es gehe um tausende Arbeitsplätze, die von Kurzarbeit betroffen sein könnten, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Unternehmen hätten daher eine "hohe Verantwortung", ihre Probleme "so konstruktiv wie möglich anzugehen".

Die beiden in Sachsen ansässigen Zulieferfirmen begründen den Lieferstopp mit einer angeblichen Weigerung von VW, Schadenersatzzahlungen bei einem gestrichenen Auftrag zu bezahlen. Nach einem Pressebericht soll es um Forderungen in Höhe von 58 Millionen Euro gehen. Volkswagen lehnt die Summe demnach aber als nicht plausibel begründet ab.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.