ESSEN (dpa-AFX) - Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE (XETRA:RWEG) will sich nach übereinstimmenden Presseberichten nun auch aufspalten. Der Aufsichtsrat solle am 11. Dezember über eine Aufteilung des Konzerns beraten, berichteten das "Handelsblatt" und die "Rheinische Post" am Dienstag unter Berufung auf Konzernkreise. Dabei soll das Zukunftsgeschäft mit Netz, Vertrieb und Erneuerbaren Energien in eine neue Gesellschaft ausgegliedert werden. Dagegen sollen die konventionellen Kraftwerke weiter beim Hauptkonzern bleiben. RWE wollte die Meldungen zunächst nicht kommentieren. "Zu Aufsichtsratsangelegenheiten äußern wir uns nicht", sagte eine Sprecherin. Die Aktie schoss nach Bekanntwerden der Berichte sieben Prozent nach oben.
RWE wolle an der neuen "grünen" Gesellschaft zwar die Mehrheit behalten, aber Anteile an Investoren verkaufen oder an die Börse bringen, heißt es den Presseberichten. Vor einem Jahr hatte bereits RWE-Rivale Eon (ETR:EOAN) seine eigene Aufspaltung angekündigt. Anders als RWE wollen die Düsseldorfer aber das Großkraftwerksgeschäft in eine neue Gesellschaft ausgliedern und sich selbst künftig auf zukunftsträchtigere Geschäfte rund um den Ökostrom, Netze und den Energievertrieb konzentrieren. RWE-Chef Peter Terium hatte bislang betont, den Konzern als Ganzes erhalten zu wollen. Zuletzt hatte sich das Management aber eine Aufspaltung ausdrücklich offen gehalten.