Frankfurt, 10. Dez (Reuters) - Die Deutsche Bank DBKGn.DE will Doppelstrukturen in der Privatkundensparte abschaffen. "Wir gehen inzwischen davon aus, dass wir die DB Privat- und Firmenkundenbank AG auf die Deutsche Bank AG verschmelzen können", schrieb Privatkundenchef Manfred Knof am Dienstag in einem Brief an seine Mitarbeiter. Wie aus einer im Internet veröffentlichten Präsentation hervorging, lassen sich damit rund 100 Millionen Euro einsparen.
Bislang hat die DB Privat- und Firmenkundenbank eine eigene Banklizenz und damit auch einen Vorstand und Aufsichtsrat. Bei der Verschmelzung dieser Einheit auf den Konzern haben auch die Aufseher ein Wörtchen mitzureden, denn das Privatkundengeschäft galt in der Vergangenheit als Schutzschild vor den Risiken aus dem Investmentbanking. Grünes Licht der Behörden steht einem Insider zufolge noch aus.
Die Kosten in der Privatkundensparte mit ihren rund 20 Millionen Kunden in Deutschland sollen bis 2022 um insgesamt 1,4 Milliarden Euro sinken. Gleichzeitig rechnet das Management mit stagnierenden Erträgen von rund 5,1 Milliarden Euro. Grund dafür sind vor allem die niedrigen Leitzinsen in der Euro-Zone und die Negativzinsen, die Banken an die EZB für Einlagen dort bezahlen müssen.
(Reporterin: Patricia Uhlig, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)