ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777) steckt für mich unternehmensorientiert weiterhin in einer schwierigen Ausgangslage fest. Immerhin: Gemäß vorläufigen Zahlen wird das COVID-19-Jahr 2020 besser gemeistert als gedacht. Das Management rechnet inzwischen mit einem Umsatz von 4,04 Mrd. Euro sowie einem bereinigten EBITDA von 700 Mio. Euro. Damit konnten die bisherigen Prognosen getoppt werden.
Trotzdem bleibt die Ausgangslage aufgrund des Streamings und der konsequent weniger vorhandenen Nutzung des klassischen Fernsehens schwierig. Jetzt könnte ProSiebenSat.1 Media vielleicht ein kurzfristiges Highlight präsentieren. Allerdings bin ich überzeugt: Auch das wird es nicht richten und eine Investitionsthese sollte nicht auf so einem Event basieren.
ProSiebenSat.1 Media & der Super Bowl Wie jetzt berichtet wird, konnte ProSiebenSat.1 Media an diesem Wochenende einen Erfolg feiern, und zwar mit dem Super Bowl. Falls dich das gerade beschäftigt: Nein, das hängt nicht mit dem Super-Bowl-Indikator zusammen. Sondern wirklich mit der Ausstrahlung dieses Sportevents, die ProSieben (DE:PSMGn) selbst in die Hand genommen hat.
Jedenfalls konnte bei diesem Format ein Rekord aufgestellt werden. Bei dem 55. Sportevent dieses Jahres konnte selbst um drei Uhr morgens ein Zuschauerrekord von 2,33 Mio. Fernsehern präsentiert werden. Das schlägt den bisherigen Bestwert aus dem Vorjahr von 1,9 Mio. Zuschauern doch recht deutlich. Wenn wir die Zeit in den Fokus rücken, so ist das natürlich beträchtlich.
Eine hohe Zuschauerquote beim Super Bowl kann ProSiebenSat.1 Media natürlich auch bei den Werbequoten behilflich sein. Die Super-Bowl-Nacht könnte auch hier ein Quäntchen mehr Knete in die Kassen spülen. Trotzdem bleibt die Investitionsthese für mich weiterhin wackelig, was den deutschen Medienkonzern betrifft.
Streaming bleibt ein Problem Selbst dieser Fokus zeigt, dass bei ProSiebenSat.1 Media viele Investoren und Verbraucher noch das klassische Fernseh-Geschäft primär im Blick behalten. Natürlich sollten wir auch diese Wasserstandsmeldung hierbei nicht überbewerten. Trotzdem ist das klassische Fernsehen für den operativen Erfolg noch wichtig.
Das Management hat mit Joyn zwar erste Ausflüge in die Streaming-Welt getätigt. Allerdings scheint es sich zumindest noch um ein Nischen-Angebot mit einer eher begrenzten Reichweite zu handeln. Das heißt, der operative Erfolg bleibt zumindest im Moment noch wesentlich abhängig von der TV-Sparte.
Genau diese hat in Zeiten der erfolgreichen Streaming-Dienste jedoch allgemein mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Trend tendiert außerdem in Richtung Streaming, was die weiteren Perspektiven für mich vernebelt. Unternehmensorientiert bleibt der Gesamtmix daher schwierig für mich.
ProSiebenSat.1 Media: Schwierig … Der Super Bowl mag daher ein Achtungserfolg mit hohen Einschaltquoten gewesen sein. Allerdings bleibe ich gegenüber der Aktie von ProSiebenSat.1 Media aus einem unternehmensorientierten und langfristigen Blickwinkel skeptisch. In meinem Portfolio konzentriere ich mich lieber auf attraktive, wachsende Streaming-Chancen. Hier sehe ich das deutsche Medienunternehmen noch nicht.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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