Edinburgh (Reuters) - Die in Edinburgh ansässige Royal Bank of Scotland (LON:RBS) zieht im Fall einer Abspaltung Schottlands von Großbritannien die Verlagerung ihrer Konzernzentrale in Erwägung.
Das Geldhaus wäre für die schottische Wirtschaft allein schlicht zu groß, sagte Institutschef Ross McEwen in einem Interview der BBC. Die RBS hatte bereits vor zwei Jahren angekündigt, bei einer schottischen Unabhängigkeit nach London umziehen zu wollen. Weil die Schotten im Juni anders als die Mehrheit der Briten gegen einen EU-Ausstieg gestimmt haben, ist die Debatte über die Abspaltung wieder aufgeflammt.
Vor knapp zwei Jahren hatten sich die Schotten in einem Referendum mit 55 zu 45 Prozent für einen Verbleib im Königreich entschieden. Beim Brexit-Votum am 23. Juni waren sie mehrheitlich für eine Zukunft innerhalb der EU. Wie schon bei den ersten Überlegungen für einen RBS-Umzug betonte Chef McEwen nun, es gehe vor allem um die Ansiedlung des juristischen Hauptsitzes. Deshalb sei in Schottland kein Arbeitsplatzabbau im großen Stil zu befürchten. Die RBS mit rund 11.000 Angestellten hat ihren Sitz seit 1727 in Schottland.