Wer kennt die Situation nicht? Ein Bekannter erzählt, dass man bereits mit einem monatlichen Anlagebetrag von 50 Euro reich werden kann. Würdest du dieser Person glauben? Vermutlich nicht. Keine Frage, in erster Linie hängt Reichtum davon ab, wie man den Begriff definiert.
Dennoch kann man mit einem monatlichen Anlagebetrag von 50 Euro einen großen Schritt in Richtung der finanziellen Freiheit tätigen. Die Voraussetzung hierfür ist, dass man früh genug und vor allem clever investiert.
Worin könnte man investieren? Bei einer geringen monatlichen Investitionssumme eignen sich sogenannte ETFs (Exchange-Traded-Funds) hervorragend. Denn diese ermöglichen den kostengünstigen Aufbau eines breit gestreuten Portfolios. Hierbei solltest du auf jeden Fall darauf achten, einen Broker zu wählen, der keine oder nur sehr geringe Gebühren bei monatlichen Ausführungen veranschlagt.
Denn selbst geringe Gebühren in Höhe von 1,5 Euro pro Ausführung, summieren sich über mehrere Monate und Jahrzehnte zu hohe Renditeeinbußen. Wie teuer diese Gebühren langfristig tatsächlich sind, wird durch nachfolgende Berechnung verdeutlicht.
Auf dem Weg zum Reichtum Für die riskante Aussage im Titel des Artikels gehe ich davon aus, dass monatlich ein Betrag von 50 Euro in einen ETF auf den renommierten MSCI World Index investiert wird. Denn in der historischen Betrachtung erzielte man mit diesem Investment eine Rendite (inkl. Dividenden) in Höhe von 7 % pro Jahr.
Des Weiteren gehe ich davon aus, dass sämtliche Dividendenausschüttungen reinvestiert werden. Denn damit kommt der Effekt des Zinseszins über lange Zeiträume besser zum Tragen.
Würde man mit 18 Jahren beginnen, sein Geld auf diese Art und Weise anzulegen, hätte man im Alter von 60 Jahren bereits eine stolze Summe von 148.066 Euro angehäuft. Zugegeben, ein Vermögen ist das noch nicht. Wenn man jedoch in Betracht zieht, dass man über die Jahre lediglich 25.200 Euro investieren musste, erscheint das Ergebnis umso besser.
Wenn man sich geduldet und beispielsweise in dieser Form investiert, bis man 70 Jahre alt ist, hat sich das Vermögen bereits auf einen Betrag von 300.738 Euro akkumuliert. Richtig erkannt, es dauerte 42 Jahre, um den Betrag von 148.066 Euro zu erwirtschaften, und lediglich zehn Jahre, um diesen nochmals zu verdoppeln. Das ist die Kraft des Zinseszins. Wenn man dies versteht, kann man tatsächlich reich werden.
Fazit Was sollte man sich aus der obigen Berechnung zweifelsohne mitnehmen? Je früher man zu investieren beginnt, desto höher liegt, statistisch betrachtet, die Rendite. Dabei kann es einen gravierenden Unterschied machen, ob du mit 18 oder 28 Jahren in einen ETF investierst.
Darüber hinaus würde ich bei einem vergleichsweise geringen Investitionsbetrag von monatlich 50 Euro zu einer Investition in den MSCI World (DE:X010) Index tendieren. Damit kann man Spekulationen, unnötig riskante Wertanlagen und vor allem Lehrgeld vermeiden.
Des Weiteren sollte man vor allem unnötige Gebühren vermeiden. Denn selbst eine geringe Gebühr in Höhe von 1,5 Euro wäre über einen Zeitraum von 42 Jahren zu 25,72 Euro geworden.
Motley Fool Deutschland 2021