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REITs können Dividenden und Kapitalrückführungen – doch wo zum Teufel liegt der Unterschied?

Veröffentlicht am 01.01.2001, 01:00
REITs können Dividenden und Kapitalrückführungen – doch wo zum Teufel liegt der Unterschied?

Vor einigen Wochen erreichte mich das nette Feedback eines regelmäßigen Foolishen Lesers zu meinen bisherigen Artikeln über REITs (danke übrigens an den Fool, ich freue mich über jedes Feedback!). Wie insgesamt recht unschwer zu erkennen ist, bin ich generell ein Fan dieser dividendenstarken Möglichkeit, um breit gestreut von Immobilien zu profitieren.

Mit den Komplimenten verbunden war noch die Frage, ob es nicht Sinn machen könnte, die Funktionsweise der Ausschüttungen von REITs näher zu beleuchten. Speziell die Frage nach Dividende und Kapitalrückführung schwebte dem Fragesteller hier im Sinn.

Um es kurz zu machen: Ja, ich denke, es macht definitiv Sinn! Für einige Investoren könnten hier nämlich Fallstricke lauern, mit denen man sich besser früher als später auseinandersetzen sollte. Daher nochmals danke für den guten Tipp!

Dividende? Kapitalrückführung? Was erhalte ich denn nun? Doch nun geht es ans Eingemachte. Auf die Gefahr hin, dass ich dich ein kleines bisschen verwirre, sollten wir an dieser Stelle die Begriffe „Kapitalrückführung“ und „Dividende“ fein säuberlich voneinander abgrenzen. Umgangssprachlich werden diese Begriffe zwar oftmals synonym verwendet, im Bereich der REITs macht die scharfe Trennung jedoch Sinn. Doch keine Panik, ich versuche es bewusst einfach zu halten, versprochen.

Die Dividende eines REIT bildet lediglich den Teil der Ausschüttungen, die der REIT operativ erwirtschaftet hat. Sprich, maximal 100 % des Einkommens eines REIT können in Form einer Dividende an die Anteilseigner ausgeschüttet werden, um formal noch als Dividende gelten zu können. Anders ausgedrückt, ist die direkte Dividende somit der Teil der Ausschüttung, der den operativen und geschäftlichen Erfolg eines REIT widerspiegelt, den der REIT sodann an seine Anteilseigner weitergibt.

Nun kann es jedoch sein, dass ein REIT mehr als 100 % seines Einkommens an seine Anteilseigner ausschütten möchte, um beispielsweise einen konstanten Lauf zu wahren oder überschüssiges Kapital abzubauen oder, oder, oder.

Alles, was folglich über der Marke von 100 % liegt, wird dann nicht mehr als Dividende bezeichnet, sondern als Kapitalrückführung. Auf der operativen Ebene des REIT können jenseits der 100-%-Marke natürlich keine Erlöse mehr ausgeschüttet werden, sondern es handelt sich in irgendeiner Form um zusätzliches Kapital, das als Beigabe an die Anteilseigner abgeführt wird.

So weit verstanden? Ich denke, ein gedankliches Beispiel mit überschüssigem Kapital, das durch Rücklagen oder Veräußerungen generiert wurde, könnte dir etwas auf die Sprünge helfen, sofern du noch nicht ganz drinsteckst.

Der Unterschied kann Auswirkungen haben Sofern du diesen Unterschied jedoch nun einigermaßen verstanden hast, lass uns etwas weiterdenken. Denn der Unterschied zwischen Kapitalrückführungen und Dividenden kann möglicherweise Auswirkungen auf dein Depot, deine Gebühren und möglicherweise sogar die steuerliche Handhabe haben. Letzteres solltest du jedoch wohl besser mit steuerkundigen Personen etwas näher erörtern.

Was jedoch bleibt, sind die Auswirkungen auf dein Depot. Wie ich bei meinen Recherchen herausgefunden habe, gibt es so manchen Broker, der zwischen Dividenden und Kapitalrückführungen differenziert. Während die Dividenden in aller Regel gebührenfrei auf dein Verrechnungskonto eingehen, kann es manchmal vorkommen, dass der Börsenhändler deines Vertrauens für das Einbuchen der Kapitalrückführungen als sogenannte Kapitalmaßnahme Gebühren verlangt.

Das kann mitunter ziemlich bitter sein. Derartige Gebühren mindern nämlich deine Rendite und könnten deine Investition in einen solchen kapitalrückführenden REIT unter Umständen weniger attraktiv werden lassen. Vor allem, wenn du einen monatlich ausschüttenden REIT besitzt und nun für jede Kapitalrückführung Gebühren zu zahlen hast.

Für Foolishe Investoren heißt es daher sensibel sein für diesen kleinen, aber feinen Unterschied. Was du nun jedoch für dich, deine Investitionen oder auch deine Brokerwahl daraus folgerst, das solltest du in einem nächsten Schritt mit dir selbst ausmachen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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