Die Rentenlücke kommt. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Wie man es auch dreht und wendet: Mit der gesetzlichen Rente ist ein reicher Ruhestand nicht zu machen. Auch für Rentner, die sich mit einem bescheidenden Ruhestand begnügen, wird es eng.
Neue Zahlen zeigen: Die Rentenlücke bei Durchschnittsrentnern ist schon heute extrem.
Mit Aktien wäre das nicht passiert. Früher waren Aktien vielleicht etwas für die Elite. Heute sind Aktien die einzige Chance auf einen normalen Ruhestand.
Ein trauriger Ruhestand Dass ein Ruhestand mit der gesetzlichen Rente irgendwann nicht mehr zu machen sein wird, vermuten viele seit Langem. Doch noch lebt die gesetzliche Rente – und das seit dem Jahr 1889. Totgesagte leben eben länger. Und auch ein kränkliches System muss nicht sofort sterben.
Dabei schreit bei der gesetzlichen Rente oberflächlich betrachtet rein gar nichts nach Rentenlücke. In den vergangenen zehn Jahren wurde die sogenannte Standardrente um satte 25 % nach oben angepasst (Stand: 2020 – alte Bundesländer).
Das klingt super! Aber was bedeutet das in Zahlen?
Bei der Lektüre des Jahresberichts der Deutschen Rentenversicherung für das Jahr 2020 kommt Ernüchterung auf. Eine Rentnerin in den alten Bundesländern möchte man nicht sein. Als Frau im Ruhestand bekommt man dort im Durchschnitt lächerliche 700 Euro pro Monat. Als Mann hat man es nicht wesentlich besser. 1.169 Euro pro Monat? Ein Witz! Und das noch vor Steuern.
Die Rentenlücke nimmt keine Gefangenen Die zaghaften Rentenerhöhung mögen nett gemeint sein. Aber die Rentenlücke kann man so nicht besiegen.
Wer in meiner Heimat eine frisch gebaute 2-Zimmer-Wohnung beziehen möchte, darf durch die Bank einen vierstelligen Betrag pro Monat für die Miete einplanen. Wir reden hier keineswegs von Palästen im Diplomatenviertel, sondern von ganz normalen Wohnungen in ganz normalen Gegenden.
Im Ruhestand kannst du endlich machen, was du willst, haben immer alle gesagt. Nur offenbar nicht mehr umziehen. Denn das würde das Budget des Durchschnittsrentners definitiv sprengen.
Eine Besserung an der Wohnungsfront ist nicht in Sicht. Der Mietpreisindex geht seit vielen Jahren stur nach oben. Hatte die europäische Zentralbank (kurz: EZB) sich nicht die „Preisstabilität“ zum Ziel gesetzt? Das scheint ja nicht so gut zu funktionieren!
Keine Chance ohne Aktien Man muss das Wort „Preisstabilität“ nur richtig einordnen. Dass eine Inflationsrate nahe 2 % (die offizielle Grenze der EZB) wenig mit Stabilität zu tun hat, wissen wir alle. Bei einer Inflationsrate von 2 % pro Jahr halbiert sich die Kaufkraft in nur 30 Jahren.
Doch selbst bei einer Inflationsrate von 0 % wäre irgendetwas faul. Denn Innovation und Fortschritt müssten normalerweise deftige Preissenkungen zur Folge haben. Automatisierung, künstliche Intelligenz, Digitalisierung – das alles sorgt für immer mehr und nicht für immer weniger. Nur, wo kommt der Fortschritt an? Beim Durchschnittsrentner offensichtlich nicht.
Wer die Rentenlücke besiegen will, hat nur eine Chance: Aktien. Was sind Aktien? Beteiligungen an Unternehmen. Was sind Unternehmen? Komplexe Maschinen, die durch Innovation und Technologie ihre Produktivität qualitativ und/oder quantitativ steigern.
Der DAX verteuerte sich in den vergangenen zehn Jahren um rund 90 % (Stand: 10.12.2020). Das wäre eine Rentenerhöhung, die ich gelten lassen würde.
Doch selbst das wäre nur ein Trostpreis. Nicht wenige hochinnovative Unternehmen schaffen in solchen Zeiträumen ein Vielfaches der Durchschnittsrendite. Die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) verteuerte sich in den vergangenen zehn Jahren um 9.330 % (Stand: 10.12.2020).
Preisstabilität und Rentenlücke? Nein, danke! Aktien? Ja, bitte!
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