FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag nachgegeben. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1120 US-Dollar. Am Mittag war der Euro noch bis auf 1,1145 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1134 (Mittwoch: 1,1156) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8982 (0,8964) Euro.
Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Italien belastete den Euro. Matteo Salvini, der Chef der rechten Lega und Vizepremierminister, hat laut der Nachrichtenagentur Bloomberg mit einem Ende der Regierungskoalition gedroht. Falls die mitregierende Fünf-Sterne-Bewegung seine Steuerpläne nicht mittrage, könne die Regierung in drei Monaten beendet sein. Salvini hatte zuletzt durch seinen Wahlerfolg bei den Europawahlen Auftrieb erhalten. Zuletzt hatten sich die Spannungen in der Regierungskoalition immer mehr verschärft.
Die EU-Kommission hatte Italien am Mittwoch wegen seiner ausufernden Staatsfinanzen einen Mahnbrief geschickt. Die Regierung aus rechter Lega und populistischer Fünf-Sterne-Bewegung in Rom soll bis Freitag Stellung nehmen. Beobachter begründeten die Kursgewinne am Donnerstag mit der im Vergleich zu anderen Euroländer höheren Verzinsung, die die Papiere für Anleger attraktiv machten.
Das Wirtschaftswachstum in den USA hatte sich zu Jahresbeginn im Rahmen der Erwartungen entwickelt. In den Monaten Januar bis März legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut einer zweiten Schätzung um auf das Jahr hochgerechnete 3,1 Prozent zu. Zunächst war ein Wachstum von 3,0 Prozent ermittelt worden. Im vierten Quartal 2018 hatte die Wachstumsrate noch bei 2,2 Prozent gelegen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88178 (0,88225) britische Pfund, 122,10 (121,91) japanische Yen und 1,1228 (1,1217) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1283 Dollar gehandelt. Das waren gut drei Dollar mehr als am Vortag.