WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Gewerbeimmobilienfinanzierer Aareal Bank (XETRA:ARLG) geht nach einem erneuten Rekordgewinn mit einer vorsichtigen Prognose in dieses Jahr. Angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen und eines immer engeren Marktes rechnet der Vorstand schlimmstenfalls mit einem sinkenden operativen Gewinn. Zugleich klotzt die Gesellschaft bei der Dividende und stellt für die kommenden Jahre kräftig steigende Ausschüttungen in Aussicht. An der Börse kam das gut an: Die Anteilsscheine der Bank legten am Vormittag mehr als 10 Prozent zu und waren damit mit Abstand bester Wert im MDax (MDAX). Im vergangenen Jahr hatten die Wiesbadener ihren Erfolgskurs fortgesetzt: Der Überschuss legte um 21 Prozent auf den Rekordwert von 355 Millionen Euro zu. Dazu trugen einmalige Zugangsgewinne aus der im Frühjahr abgeschlossenen Übernahme der früheren WestLB-Tochter Westimmo bei. Der um solche Effekte bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen wuchs auch dank eines starken Schlussquartals um 13 Prozent auf 320 Millionen Euro. Dabei profitierte die Bank davon, dass viele Kunden die niedrigen Zinsen zum Umschulden nutzten. Das sorgte für Sondereinnahmen, wird langfristig aber die Ergebnisse belasten. Für dieses Jahr ist die Bank daher vorsichtig und stellt einen Betriebsgewinn von 300 bis 330 Millionen in Aussicht. "Wir werden uns weiter auf Rekordniveau bewegen, das ist ein ambitioniertes Ziel in einem schwierigen Umfeld", sagte Vorstandschef Hermann Merkens. Im Neugeschäft verhielt sich die Bank schon 2015 vorsichtiger. Das Volumen neuer Kredite lag mit 9,6 Milliarden Euro gut zehn Prozent unter dem Wert von 2014. Ursprünglich hatte der Vorstand gar nur mit 6 bis 7 Milliarden Euro geplant. In diesem Jahr liegt die Bandbreite bei 7 bis 8 Milliarden Euro.