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ROUNDUP 2: Autokrise schlägt bei Lanxess voll durch - Investitionen gekappt

Veröffentlicht am 08.05.2013, 11:50
Aktualisiert 08.05.2013, 11:52
(Neu: Telefonkonferenz, Analysten, Aktienkurs, mehr Details)

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Die Autokrise in Europa hat den Spezialchemiekonzern Lanxess voll erfasst. 'Wir sind nicht immun gegen starke Nachfragerückgänge', sagte Konzernchef Axel Heitmann am Mittwoch mit Blick auf den Einbruch der Neuzulassungen in Europa. Wegen der schwachen Auto- und Reifenindustrie brachen im ersten Quartal Umsatz, operatives Ergebnis und Gewinn ein. Mit einem Sparprogramm will Lanxess gegensteuern. Davon sei vor allem das internationale Geschäft betroffen. In Deutschland soll kein Personalabbau geplant sein.

Die Prognose für das laufende Jahr konkretisierte Heitmann. Er blieb aber weiter vergleichsweise vage. So soll das operative Ergebnis (EBITDA vor Sondereffekten) 2013 unter einer Milliarde Euro liegen und damit klar hinter dem Rekordwert des Vorjahres zurückbleiben. 2012 hatte der Dax-Konzern noch gut 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. An den mittelfristigen Zielen hält Heitmann fest: 2014 soll das EBITDA vor Sonderposten auf 1,4 Milliarden Euro und 2018 auf 1,8 Milliarden klettern. An den Megatrends Mobilität, Landwirtschaft, Urbanisierung und Wasser habe sich nichts geändert.

Für das zweite Quartal sei eine 'leichte Verbesserung' des Geschäfts zu erwarten. 'Die Nachfrageschwäche aus der Reifen- und Automobilbranche hält zwar an', erklärte Heitmann. Doch der Abbau der Lagerbestände schwäche sich ab. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie vor Sonderposten dürfte im zweiten Quartal unter 220 Millionen Euro liegen. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte sich diese wichtige Kennzahl auf 174 Millionen Euro mehr als halbiert. Bereits bei Vorlage der Bilanz 2012 Mitte März hatte der Konzern vor einem schwachen Jahresstart gewarnt und 160 bis 180 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Der rückläufige Absatz sowie niedrigere Preise sorgten im ersten Quartal für einen Umsatzrückgang um zwölf Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Abgesehen von der Region Asien/Pazifik seien die Umsätze in allen anderen Regionen prozentual zweistellig gesunken. Der Gewinn sackte im Gesamtkonzern um 87 Prozent auf 25 Millionen Euro ab.

Analysten hatten dies in etwa erwartet. Die Aktien starteten zunächst im Plus, drehten dann aber deutlich mit knapp zwei Prozent ins Minus. Händler nannten die verhaltenen Aussagen zum laufenden Jahr als Grund. Das zweite Quartal scheine weiter schwierig zu sein, erklärte Commerzbank-Experte Stephan Kipper.

Konzernchef Heitmann gab keine Entwarnung: 'Das Marktumfeld bleibt schwach und volatil.' Vorhersagen seien schwierig, mit einer konjunkturellen Verbesserung im zweiten Halbjahr rechnet Heitmann indes nicht. Asien mit Schwerpunkt China werde sich deutlich besser entwickeln, während die Bedingungen in Europa schwierig blieben. Die Nachfrage nach Agrochemikalien dürfte weiter gut sein. Bereits im ersten Quartal war dieses Geschäft ein stabilisierender Faktor. Zudem sei eine moderate Erholung in der Bauindustrie zu erwarten. Im ersten Quartal hatte der lange Winter hier gebremst.

Wegen der Nachfrageschwäche in der Autoindustrie kappt Lanxess die Investitionen im laufenden Jahr um bis zu 100 Millionen Euro. Statt 650 bis 700 Millionen Euro sollen 2013 nun rund 600 Millionen Euro investiert werden. Nachdem Lanxess im Kautschukgeschäft zu Jahresbeginn zeitweise Anlagen stillgelegt hatte, plant der Konzern darüber hinaus zusätzliche Einschnitte im Segment Performance Chemicals, insbesondere beim internationalen Geschäft. Für Details zu einem möglichen Personalabbau sei es aber noch zu früh. Die Standorte in Deutschland sollen nicht betroffen sein. Das Sparprogramm dürfte allerdings mit Kosten im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich zu Buche schlagen. Laut Heitmann sollen es aber nicht mehr als 40 Millionen Euro werden./jha/ep/fbr

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