📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

ROUNDUP 2: Beteiligte beschreiben Chaos am neuen Hauptstadtflughafen

Veröffentlicht am 04.09.2015, 16:57
Aktualisiert 04.09.2015, 17:03
© Reuters.  ROUNDUP 2: Beteiligte beschreiben Chaos am neuen Hauptstadtflughafen

(neu: mehr Details und Hintergrund)

BERLIN (dpa-AFX) - Hunderte Umplanungen, persönliche Rivalitäten und fehlende Kontrolle: Frühere Beteiligte des Projekts neuer Hauptstadtflughafen haben am Freitag Einblicke in den jahrelangen Wirrwarr auf der Baustelle gegeben. "Die Objektüberwachung war unterbesetzt", sagte Herrmann Weber am Freitag im Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses. Dieser Personalmangel bei der Planungsgemeinschaft um das Büro von Architekt Meinhard von Gerkan habe dazu geführt, dass der Bau des drittgrößten deutschen Flughafens nicht ausreichend überwacht wurde. Oft seien Firmen nicht erschienen, etwa im Trockenbau.

Der Projektsteuerer Weber war in Schönefeld bei Berlin bis kurz nach Absage des Eröffnungstermins Juni 2012 beschäftigt. Der frühere Planer Alfredo di Mauro kritisierte auch das anschließende Krisenmanagement unter den Flughafen-Managern Rainer Schwarz, Horst Amann und Hartmut Mehdorn.

So sei der laufende Umbau der Brandschutzanlage, die di Mauro mitkonzipiert hatte, in ihrem 14. Abschnitt unnötig. "Die Anlage 14 ist in der Form funktionsfähig", gab sich di Mauro überzeugt. Der Flughafen habe es lediglich versäumt, die Anlage zu vollenden und vollständig zu testen. Es finde sich keine bessere Alternative.

Der Flughafen hatte Probleme mit dem Brandschutz 2012 als Hauptgrund für die Terminabsage genannt. Di Mauro kritisierte, dass zuvor mindestens 500 Planungsänderungen den Bau behindert hätten. "Planung ist Gift in einer Bauphase." Im Mai 2014 entließ der Flughafen di Mauro. Später geriet der gelernte technische Zeichner in die Kritik, weil er sich am Flughafen zeitweise als Ingenieur ausgegeben hatte.

Aus Sicht der Grünen belegen die Aussagen, wie sehr dem Flughafen das Krisenmanagement ab Sommer 2012 misslungen sei. Der Rauswurf des Generalplaners "als Bauernopfer" habe die Baustelle in noch größeres Chaos gestürzt. Nach aktueller Planung soll der Flughafen mit insgesamt sechs Jahren Verspätung im zweiten Halbjahr 2017 eröffnen. Ob die Pleite des Gebäudeausrüsters Imtech diesen Termin gefährdet, ist noch offen.

Bis Ende September soll eine Arbeitsgruppe die Planung überarbeiten. Vor zwei Wochen ging die Betreibergesellschaft davon aus, dass der Bau bis dahin durch die Insolvenz zwei bis drei Wochen hinter dem Zeitplan hing, die Eröffnung im zweiten Halbjahr 2017 aber nicht gefährdet sei.

Der Ausschuss wollte am Freitag eigentlich auch den früheren Technikchef Jochen Großmann befragen, der die Anlage nach di Mauros Rauswurf umplanen ließ. Er kam aus Zeitgründen aber nicht mehr zu Wort und wird nochmals eingeladen. Nach Großmanns Auffassung, die der Flughafen weiterhin vertritt, war die Anlage 14 nicht beherrschbar. Sie wird in drei Teile aufgeteilt. Der Dresdner Professor musste das Unternehmen in einer Korruptionsaffäre im vergangenen Jahr verlassen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.