BOCHUM/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die größte deutsche Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington (ETR:ANN) baut ihr Geschäft durch milliardenschwere Zukäufe deutlich aus. Der Bestand an Wohnungen werde durch zwei Übernahmen um zusammen rund 41 500 auf etwa 220 000 erhöht, berichtete Vorstandschef Rolf Buch am Freitag in Düsseldorf. Der Kaufpreis von insgesamt knapp 2,4 Milliarden Euro solle unter anderem durch die Ausgabe neuer Aktien finanziert werden.
Durch die Zukäufe könne das bislang stark in Nordrhein-Westfalen vertretene Unternehmen seinen Wohnungsbestand vor allem in Norddeutschland sowie entlang der Rhein-Main-Schiene und im Süden des Landes weiter ausbauen, sagte Buch. Schwerpunkte des neuen Wohnungsbestands seien unter anderem Bremen und Kiel, aber auch Augsburg, Berlin und Frankfurt.
Finanzieren will Deutsche Annington das Geschäft sowohl durch die Übernahme von bestehenden Verbindlichkeiten als auch über eine Kombination von Eigen- und Fremdkapital. So ist beispielsweise die Ausgabe von bis zu 16 Millionen neuer Stückaktien geplant, die im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens institutionellen Investoren zum Kauf angeboten werden sollen.
Die im SDax (ETR:SDXP) notierte Aktie verlor zuletzt 1,75 Prozent auf 19,65 Euro, was Händler mit der angekündigten Kapitalerhöhung begründeten. Der Immobilienkauf sowie die vorgelegten Zahlen für 2013 stießen hingegen auf ein positives Echo. Im vergangenen Jahr verbesserte sich das operative Ergebnis um 31,5 Prozent auf 223,5 Millionen Euro. Der Leerstand verringerte sich und die Mieten stiegen. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 70 Cent je Aktie erhalten.
Die Aussichten für 2014 beurteilte das Unternehmen positiv. Die Nachfrage nach Wohnraum werde tendenziell steigen, hieß es. Wesentlicher Treiber für die Immobilienmärkte bleiben die niedrigen Zinsen. Nach einem Anstieg der durchschnittlichen Quadratmeter-Miete um 1,9 Prozent auf 5,40 Euro im vergangenen Jahr kündigte das Unternehmen für 2014 Mietsteigerungen zwischen 2,3 Prozent und 2,6 Prozent an. Das operative Ergebnis soll 2014 auf 250 bis 265 Millionen Euro zulegen.n/fbr