(neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, Analysten, Aktienkurs)
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Verpackungsspezialist Gerresheimer (XETRA:GXIG) hält trotz eines gedämpften Starts an den Zielen für das Gesamtjahr fest. "Wir liegen auf Kurs und bestätigen unseren Ausblick", sagte Konzernchef Uwe Röhrhoff am Dienstag laut Mitteilung. Während der Umsatz im Ende Februar abgelaufenen ersten Geschäftsquartal wegen eines wie erwartet mauen Geschäfts mit Pharmagläsern in den USA nur leicht zulegte, stieg der Gewinn dank eines besseren Produktmixes und Sparmaßnahmen deutlich. Auch die Signale für das zweite Quartal seien positiv, erklärte Röhrhoff. Die Wachstumsdynamik werde zunehmen.
Am Finanzmarkt kam das sehr gut an. Mit einem Kurssprung von 2,7 Prozent auf 55,50 Euro setzten sich die Aktien an die Spitze des MDax (MDAX). Händler und Analysten zeigten sich vor allem von der Profitabilität positiv überrascht. DZ-Bank-Analyst Sven Kürten etwa lobte die etwas höher als erwartet ausgefallene Profitabilität im ersten Quartal als ermutigendes Zeichen. Analyst Konrad Lieder von der Investmentbank Equinet verwies zudem darauf, dass das erste Quartal bei den Düsseldorfern traditionell schwach ausfalle.
Von Dezember bis Ende Februar legte der Umsatz um 1,4 Prozent auf 301,8 Millionen Euro zu. Ohne Zukäufe und Wechselkurseinflüsse ergab sich hingegen ein Rückgang um 2,4 Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs dennoch um 7,2 Prozent auf 51 Millionen Euro. In allen drei Geschäftsbereichen sei die bereinigte Marge auf einem guten Niveau geblieben oder habe sich verbessert, hieß es beim Unternehmen. Dabei profitierten die Düsseldorfer auch von einem niedrigerem Anteil an Entwicklungs- und Werkzeugumsätzen, die traditionell eine geringe Marge abwerfen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 11,1 Millionen nach 9 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Das Geschäft mit Pharmagläsern in den USA sei erwartbar schwach gewesen, hieß es. Kunden produzierten wegen behördlicher Auflagen nach wie vor weniger. Gerresheimer verlängerte vor diesem Hintergrund die Werksferien in einigen Werken in den USA über Weihnachten und Neujahr hinaus und stellte einen unrentablen Schmelzofen dauerhaft ab. Zuwächse verzeichnete das Unternehmen unterdessen bei Inhalatoren und Pharmaverpackungen aus Kunststoff. Im Geschäft mit Laborgläsern ergab sich hingegen ein leichter Umsatzrückgang.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Konzernchef Röhrhoff weiterhin nicht mit großen Sprüngen. Der Umsatz dürfte bei konstanten Wechselkursen um ein bis drei Prozent zulegen, bekräftigte er frühere Aussagen. Danach sei ein Wachstum von vier bis sechs Prozent zu erwarten. Mit 11 000 Mitarbeitern stellt der Konzern Spezialverpackungen und Medizintechnik her. Aber auch Laborgläser sowie Tiegel und Fläschchen für die Kosmetikindustrie sind im Programm.