💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

ROUNDUP 2: HeidelbergCement blickt besorgt nach Russland und Indonesien

Veröffentlicht am 19.03.2014, 14:40
HEIG
-

(neu: Aussagen aus Pressekonferenz, Analyst, Aktienkurs)

HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern HeidelbergCement (ETR:HEI) blickt mit Sorge auf die Entwicklung der Krim-Krise. 'Wenn die Amerikaner ihre strategische Energie- und Ölreserve anzapfen und teilweise auf den Weltmarkt werfen, dann geht den Russen ganz schnell die Luft aus', sagte Unternehmenschef Bernd Scheifele am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahreszahlen in Heidelberg. 'Die russische Wirtschaft hängt anders als die deutsche absolut von der Politik ab. Wenn der russische Staat kein Geld hat, dann bleiben alle Infrastruktur- und Wohnungsbauprojekte liegen.'

Für das erste Quartal erwarte er aber noch keine negativen Auswirkungen der Krim-Krise auf HeidelbergCement, sagte Scheifele. Die Geschäfte in der Ukraine und in Russland machten zusammen rund 500 Millionen Euro des Konzernumsatzes aus. Wegen der politischen Zuspitzung gebe es dort praktisch keine Kredite mehr, und die Zinsen explodierten - kritisch für den Dax (ETR:DAX)-Konzern: 'Bauwirtschaft hat immer etwas mit Kreditvergabe zu tun. No credit, no building.'

Angespannt schaut der Konzern auch nach Indonesien, wo im April Parlamentswahlen und im Juli Präsidentschaftswahlen anstehen. Sollte sich dabei ein islamistisches Lager durchsetzen, würde sich das auf die Währung und damit auch auf HeidelbergCement auswirken, sagte Scheifele: 'Für uns ist Indonesien ein ganz großes Thema.' Der Ergebnisbeitrag dieses Marktes liege bei 20 Prozent.

Trotz der politischen Unwägbarkeiten blicken die Heidelberger verhalten optimistisch ins laufende Jahr. Das Unternehmen setzt auf eine starke Erholung in den Industrieländern, vor allem in Nordamerika und Europa und hier speziell in Großbritannien.

Auf der britischen Insel sei der Bauboom so stark, dass bei HeidelbergCement die Ziegel ausverkauft seien. Trotzdem hält Scheifele am Ziel fest, die Ziegelsparte abzustoßen. 'Unser Geschäft ist: Wir verkaufen Beton.'

2013 verdiente HeidelbergCement wegen Sondereffekten deutlich mehr. Dazu trugen vor allem der Verkauf einer Beteiligung in Saudi-Arabien und einer britischen Tochter bei. Der Überschuss stieg um 79 Prozent auf 945 Millionen Euro. Operativ stagnierte der Gewinn - wie bereits bekannt - dagegen bei knapp 1,61 Milliarden Euro. Für 2014 peilt Scheifele Zuwächse sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis an - allerdings bereinigt um Währungseffekte.

An der Börse war die Reaktion negativ. Die Aktien büßten am Nachmittag in einem festen Markt 1,79 Prozent auf 60,21 Euro ein. Händler und Analysten zeigten sich insbesondere von der Dividende enttäuscht. Auch die Nettoverschuldung war mit einem Anstieg auf 7,5 (Vorjahr: 7,0) Milliarden Euro höher als erwartet. Analyst Robert Gardiner von Davy Research stellte in einer Studie zudem auf die Unternehmensprognosen ab, die Fragezeichen aufwerfe.

Ende des vergangenen Jahres beschäftigten die Heidelberger 52 560 Mitarbeiter - 594 mehr als noch vor einem Jahr. Der Beton- und Zementhersteller Dyckerhoff streicht nach der Übernahme durch den italienischen Baustoffkonzern Buzzi Unicem dagegen Jobs in der Verwaltung.ha

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.